Neues Telemedizinsystem für Diabetes-Patienten
Ein neues System, mit dem im Rahmen des Projekts M2DM echte Pionierarbeit geleistet wurde, lässt hoffen, dass sich die Selbstdiagnose, die Kommunikation und die wirksame Behandlung bei Diabetes bald radikal vereinfachen werden.
Diabetes-Patienten müssen ihren Blutzuckerspiegel ständig im Auge behalten, um eine akzeptable Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Unaufmerksamkeit kann hier leicht zu Bewusstlosigkeit und sogar zum Tod führen. Doch nicht selten liegt eines der größten Hindernisse für ein effektives Selbstmanagement der Behandlung in der Schwierigkeit, der überwachenden medizinischen Einrichtung persönliche Daten des Patienten zu übermitteln.
Ziel des IST-Projekts M2DM (Multi-Access Services for telematic Management of Diabetes Mellitus) ist es daher, für Diabetes-Patienten und Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge einen flexiblen Dienst für die Sprach- und Datenkommunikation zur Verfügung zu stellen, der die Qualität der Betreuung erhöht, indem er die Kommunikation zwischen Patienten und Betreuern verbessert. Die Basis des Systems besteht aus einem Multi-Access-Server, bei dem sowohl Web-basierte Technologien als auch Technologien der Computer-Telefon-Integration, CTI) angewandt werden. Das Ergebnis für die Benutzer ist ein leicht bedienbarer und kostengünstiger Online-Zugriff auf Telemedizin- und Informationsdienste.
Dabei entnimmt der Diabetiker mit einem simplen tragbaren Gerät durch einen kleinen Stich in den Daumen eine winzige Blutprobe. Anschließend ermittelt das Gerät den Zuckergehalt der Probe und zeigt ihn auf dem eingebauten LC-Display an. Nun schließt der Diabetiker das Gerät an ein spezielles Modem an, das auf einen einfachen Tastendruck hin eine Verbindung zum zentralen Server herstellt und an diesen die Blutzuckermessung übermittelt.
Am anderen Ende der Verbindung meldet sich der Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes bei einer speziellen Webseite an, auf der ihm die neuesten Messungen angezeigt werden. Diese kann er mit den vorhandenen Blutzuckerdaten des Patienten vergleichen und anschließend eine Empfehlung für die optimale Anpassung der Medikation geben. Der Gesundheitsdienst kann anschließend an die Homepage des Patienten eine Nachricht übermitteln, anhand derer der Diabetiker die Dosierung seines Medikaments festlegen kann.
M2DM bietet außerdem eine auf Sprachübertragung basierende Alternative zu den Verfahren der Datenkommunikation: Dabei kann sich der Benutzer über ein Wählton-Tastentelefon mit einem Telefon-Messaging-System in Verbindung setzen, wo er gesprochene Nachrichten für den Betreuer hinterlassen und für ihn bestimmte Nachrichten abrufen kann.
Das System vermittelt sowohl den Diabetes-Patienten als auch der betreuenden medizinischen Einrichtung die richtige Information zur richtigen Zeit. Damit trägt es maßgeblich zur effektiven Behandlung und Kontrolle von Diabetes bei. Das System wird gegenwärtig an Patienten in neun medizinischen Spezialeinrichtungen in verschiedenen EU-Ländern getestet.
Kontakt:
STEFANELLI, Mario (Prof)
CBIM (Consorzio di Bioingegneria e Informatica)
Parvia University
Via Strada Nuova 65
27100
Parvia
ITALY
Tel: +39-038-2505354
Fax: +39-038-2505373
E-Mail: mstefa@aim.unipv.it
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet
Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…
Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland
Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…
Bestandsmanagement optimieren
Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…