Diabetes-Pille in Sichtweite
Chemische Substanzen zur besseren Verwertung von Glukose entdeckt
US-Forscher haben eine Reihe von chemischen Substanzen entdeckt, die im Tierversuch bei Diabetes-Typ-2 die Verwertung des Blutzuckers Glukose deutlich verbessern konnten. Demnach könnten aus dem Molekül, das von der Magensäure nicht zersetzt wird, Pillen gegen Diabetes entwickelt werden. Die Wissenschaftler berichten darüber in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science. Ein solches Medikament würde 18 Mio. Diabetes-Typ-2 Patienten helfen
Bei Patienten, die an Diabetes-Typ-2 leiden, kann der Körper zur Regulierung des Blutzuckerspiegels nicht genügend Insulin erzeugen. Dadurch wird die Glukose im Körper nicht richtig verwertet. Die Gründe für die Störung liegt wahrscheinlich in der Mutation eines bestimmten Enzyms, der so genannten Glukokinase, die dem Körper hilft, den Blutzucker Glukose abzubauen. Joseph Grimsby vom Pharmakonzern Hoffmann-La Roche in den USA hat eine Substanz entdeckt, die sich an das Enzym Glukokinase bindet. Wenn diese Substanz mit dem Namen RO-28-1675 an Diabetes-Typ-2 Ratten und Mäusen verabreicht wurde, verringerten sich die Symptome der Erkrankung. „Die Bauchspeicheldrüse der Tiere bildete mehr Insulin und der Glukose-Abbau in der Leber nahm deutlich zu“, so Studien-Co-Autor Mark Magnuson. Beide Funktionen sind sonst bei Diabetes-Patienten gestört, erklärt der Forscher.
Da RO-28-1675 resistent gegen die Magensäure ist, könnte sie eines Tages auch die schmerzhaften Insulin-Spritzen ersetzen. Bis das so weit ist, müssen aber noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um zunächst im Tierversuch weitere Ergebnisse zu erhalten. Erst dann könne mit dem Versuch in der Humanmedizin begonnen werden. Magnuson zeigt sich zuversichtlich, da die „dramatischen Wirkungskreise von RO-28-1675 im Tierversuch vielversprechend waren“, so der Forscher.
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