Nur bei Frauen wachsen neue Blutgefäße ins Muskelgewebe

Im Zuge einer fünf Jahre laufenden Studie fanden US-Forscher heraus, dass sich nur bei Frauen durch sportliche Betätigung die Menge der Blutgefäße, die Muskeln mit Sauerstoff versorgen, erhöht. Bei Männern verändert sich dagegen die Dichte dieser Gefäße unter körperlicher Belastung nicht.

Demnach müssen es andere Faktoren sein, die bei intensivem Sport zu einem langfristig höheren Sauerstoffverbrauch im Körper führen. Denn diese Tatsache trifft auf beide Geschlechter zu, berichten die Forscher vom Duke University Medical Center auf der 50. Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Sportmedizin in San Francisco

Für ihre Studie ließen die Wissenschaftler unter der Leitung von Brain Duscha 24 Wochen lang zwölf Frauen und zehn Männer mittleren Alters intensiven Sport betreiben. Das Ausmaß entsprach rund 32 Kilometer Joggen pro Woche. Alle Probanden trugen das Risiko, aufgrund ihres Übergewichtes Diabetes oder eine Herzerkrankung zu erleiden. Sowohl vor als nach der Trainingsphase entnahmen die Forscher den Probanden mit dünnen Nadeln Muskelgewebe aus den Beinen, um die Gefäßdichte zu messen. Zudem bestimmten die maximale Menge an Sauerstoff, die pro Minute vom zirkulierenden Blut an das Gewebe abgegeben werden kann.

Beide Messparameter hängen zusammen, erklärte Duscha. Bei beiden Geschlechtern hatte sich nach 24 Wochen die maximale Menge an Sauerstoff um rund 20 Prozent erhöht. Allerdings war nur bei Frauen gleichzeitig auch die Gefäßdichte um beinahe ein Fünftel angestiegen. Der Grund der unterschiedlichen Reaktion der Muskelgefäße bei Frauen und Männern könnte in der Ausgangssituation liegen. „Männer haben von vornherein eine höhere Blutgefäßdichte“, so Duscha. Es könnte bei Männern daher ohne eine Vermehrung der Blutgefäße mehr Sauerstoff transportiert werden. Mitunter könnten Männer auch von Enzymen, die oxidative Prozesse unterstützen, profitieren. Zusätzliche Analysen an einer größeren Probandenzahl sollen folgen, heißt es in einer Aussendung der Uni.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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