Neuer Test für den Nachweis von SARS

Das Robert Koch-Institut hat gemeinsam mit einer Firma einen diagnostischen Test zum Nachweis von Antikörpern gegen das neue Coronavirus, der Ursache des Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms (SARS), entwickelt.

Es können nun erstmals mit einem kommerziell verfügbaren Immunfluoreszenztest Antikörper gegen den SARS-Erreger bei infizierten Personen nachgewiesen werden. Dabei werden Blutproben auf das Vorhandensein und die Konzentration spezifischer Immunglobuline untersucht.

„Ein solcher allgemein verfügbarer Test ist ein wichtiger Schritt, um eine sichere Diagnose der Erkrankung zu stellen und den Verlauf von Infektionsketten aufzuklären“, so Reinhard Kurth, der Präsident des Robert Koch-Instituts. Damit stehen zusätzliche Möglichkeiten zur Verfügung, um noch ungeklärte Fälle von SARS genauer zu untersuchen. Mit dem bisher bereits kommerziell verfügbaren Test, der Polymerase Kettenreaktion (PCR), konnte nicht bei allen Patienten, die an Symptomen von SARS erkrankt sind, eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt werden. Das neu verfügbare Testverfahren soll abklären, ob tatsächlich eine Infektion mit dem SARS-Virus vorliegt oder ob lediglich eine vergleichbare Symptomatik zur klinischen Diagnose SARS geführt hat, obwohl eine andere Infektion zugrunde lag. Für die Einschätzung des Infektionsgeschehens und angemessener Schutzmaßnahmen gilt das Interesse auch der Frage, wie leicht SARS von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Weiter ist von Bedeutung, ob auch Infektionen mit dem Erreger stattfinden, die nicht zu einer klinischen Erkrankung des Infizierten führen. Noch sind die Übertragungswege nicht in allen SARS-Fällen eindeutig geklärt. Durch erweiterte Testsysteme und die damit ermöglichte verbesserte Datenlage lassen sich Informationen zur Infektiosität von Patienten in den einzelnen Stadien der Erkrankung gewinnen. Der neue Antikörpertest kann diese allgemeinen Fragen klären helfen und dazu beitragen, Kontaktpersonen von infizierten Patienten, wie z.B. Angehörige und medizinisches Personal, besser zu schützen und asymptomatisch Infizierte zu erkennen. Die meisten der inzwischen weltweit mehr als 8.000 SARS-Fälle betreffen medizinisches Personal und Personen, die sehr engen Kontakt zu Infizierten hatten.

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Heidrun Wothe idw

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