Proteasehemmer revolutionieren Hepatitis-C-Behandlung
Ursprüngliche antivirale Reaktion in infizierten Zellen wird wieder hergestellt
Proteasehemmer haben bereits die Aids-Behandlung revolutioniert. Jetzt könnte eine neue Generation dieser Medikamente die Hepatitis-C-Therapie verbessern. Forscher des Southwestern Medical Center and der University of Texas haben nachgewiesen, dass eine neue Medikamenten-Generation das durch das Hepatitis-C-Virus blockierte Immunsystem wieder herstellt. Innerhalb von Tagen soll das Virus nicht mehr nachzuweisen sein. „Die neuen Proteasehemmer bringen die ursprüngliche antivirale Reaktion in den menschlichen Zellen zurück“, berichtet Studienautor Michael Gale.
Proteasehemmer beeinflussen die enzymatische Aktivität der viralen Protease. Bei der Protease handelt es sich um ein Enzym, das ein virales Protein funktionsfähig macht. „Wird die Protease blockiert, neutralisiert sich das Virus und die Zelle kann das Virus entfernen“, erklärt Gale. Zwei verschiedene Proteasehemmer werden zurzeit als Therapie einer chronischen Hepatitis-C-Infektion klinisch untersucht. Jetzt wolle man genauer untersuchen, wie die Substanzen die Reaktion der Infektion beeinflussen.
Ursprünglich wollten die Forscher untersuchen, warum das Hepatitis-C-Virus in menschlichen Zellen so hartnäckig überlebt. Rund 85 Prozent jener, die einem Virus ausgesetzt sind, entwickeln eine chronische Infektion, bei denen keine Therapie anschlägt. 70 Prozent der chronisch Infizierten entwickeln eine Lebererkrankung. Laut Gale und Kollegen liegt der Grund zum Teil darin, dass das Virus die Immunreaktion der infizierten Zellen blockiert. „Die neuen Erkenntnisse legen nahe, dass Proteasehemmer in Zukunft die bestehende Behandlung mit Interferon unterstützen werden“, so Gale.
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