Tumorzellen wandern bei Organtransplantationen mit

Karposi-Sarkom betrifft einen von 200 Nierenempfängern

Tumorzellen in Organen können bei einer Transplantation den Organempfänger befallen, berichten Forscher der Universität von Modena im Fachmagazin Nature Medicine . Wird der Tumor, in der Fachsprache Kaposi-Sarkom, nicht richtig behandelt, kann dies tödlich enden. Bei der Untersuchung kanzeröser Hautzellen von fünf Frauen mit dem Kaposi-Sarkom entdeckten die italienischen Mediziner mit dem Auslöser des Kaposi-Sarkom, das Herpesvirus-8, infizierte Krebszellen. Allen Frauen waren zuvor Nieren von Männern transplantiert worden. Die Behandlung des Kaposi-Sarkoms ist mit antiviralen Medikamenten oder weißen Blutzellen möglich.

Das Karposi-Sarkom ist der häufigste mit Transplantationen in Verbindung stehende Krebs. Allein in den USA befällt es durchschnittlich einen von 200 Nierenempfängern. Damit ist die Häufigkeit 400 bis 500 Mal höher als die Rate in der Gesamtpopulation. Das erhöhte Risiko bei Transplantation ist wahrscheinlich dadurch bedingt, dass Organempfänger Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems einnehmen, um eine Abstoßung des Organs zu verhindern. So scheint das menschliche Herpesvirus-8 gedeihen und die befallenen Tumorzellen ideal verbreiten zu können. Bereits in vorangegangenen Studien wurde das Herpesvirus-8 in Nierenempfängern registriert. Dies ist den Forschern zufolge aber die erste Arbeit, die zeigt, dass Viren-beladene Zellen mit dem Transplantat mitwandern.

Die Forscher empfehlen zur Kontrolle des Herpesvirus-8 die Verabreichung von Immunzellen. In einem Kommentar schreibt Patrick Moore vom Cancer Institute der University of Pittsburgh: „Etwa 20 bis 50 Prozent aller Patienten, die ein infiziertes Organ erhalten, entwickeln das Karposi-Sarkom. Dies zeigt den Bedarf, Organspender auf das Vorkommen von Herpesviren-8 zu prüfen.“ In vielen Ländern werden bislang aber nur routinemäßig Test für naheliegende Tumore, für HIV und Hepatitis B und C auslösende Viren durchgeführt.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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