Digitale Embryonen-Bilder als Lerntool

Detaillierte Aufnahmen auf CD-Rom und DVD

Seit 115 Jahren werden tausende Embryonen von Fehlgeburten zu Studienzwecken im National Museum of Health and Medicine des Armed Forces Institutes of Pathology in Washington aufbewahrt. Diese als Carnegie Collection bekannte Embryonen-Sammlung soll nun digitalisiert werden. Ziel des Projekts „Virtual Human Embryo“ ist es, ein Lerntool für Studenten und Wissenschaftler weltweit zu schaffen. Tausende detaillierte Aufnahmen der Sammlung stehen dann als DVD- und CD-ROM-Serie zur Verfügung.

Die Entwicklung des menschlichen Embryonen erfolgt in einer 23-stufigen Phase innerhalb von acht Wochen. Ab diesem Zeitpunkt wird der Embryo als Fötus bezeichnet. „Notwendigerweise muss zumindest ein Embryo jeder Entwicklungsstufe in Scheiben geschnitten werden. Ein Computer generiert von jedem Schnitt unter dem Mikroskop ein digitales Bild“, erklärt Projektleiter Rymond F. Gasser, Zellbiologe und Anatom am Louisiana State Health Sciences Center in New Orleans.

Die Aufnahmen werden elektronisch nachgebessert und mit dem korrespondierenden Teilstück zusammengefügt, um einen digitalen Embryonen zu erstellen. Durch die elektronische Nachbearbeitung sind die Bilder laut Gasser in besserem Zustand als die Original-Teilstücke in Washington. Die Herausforderungen sind groß: Weniger in der ersten Phase, einer einzelligen Zygote. In der 23. Phase allerdings ist der Embryo etwa 25 Millimeter lang, 3.000 Schnitte sind notwendig.

Mit dem Programm ist es Usern u.a. möglich, farbige 3-D-Rekonstruktionen der Embryonen zu manipulieren sowie das Embryonen-Gewebe zu vergrößern bzw. zu verkleinern und bestimmte Teile zu finden, berichtet die New York Times. Bislang wurden die Stufen zehn, zwölf und 13 fertiggestellt. Das Projekt soll im Sommer 2007 abgeschlossen sein. Es wird mit drei Mio. Dollar vom National Institute of Child Health and Human Development gefördert.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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