Väterliche Gene können Schwangerschaftsdauer beeinflussen

Die Gene des Vaters können das Risiko einer übermäßig langen Schwangerschaft um 30 Prozent erhöhen. Diese Entdeckung machten Forscher der Universität von Aarhus in Dänemark bei der Analyse von späten Geburten.

Das Team unter der Leitung von Annette Wind Olesen ist das erste, das die Rolle der väterlichen Gene bei langdauernden Schwangerschaften, die sie als länger als 42 Wochen definierten, unter die Lupe nimmt.

Die Wissenschaftler gingen ursprünglich davon aus, dass Umweltfaktoren eine Schwangerschaft verlängern. Sie untersuchten 22.000 Frauen, die eine lange erste Schwangerschaft hatten und ihr zweites Kind zwischen 1980 und 1994 zur Welt brachten. Als Kontrollgruppe dienten 7.000 Mütter mit zwei oder mehreren Kindern. Das Ergebnis erstaunte das dänische Forscherteam. Hatten Frauen eine lange erste Schwangerschaft, war das Risiko einer zweiten langen Schwangerschaft deutlich geringer, wenn die Mutter inzwischen den Partner tauschte. „Dies zeigt, dass die väterlichen Gene zum Teil den Zeitpunkt der Geburt des Kindes bestimmen“, so Wind-Olesen.

Das Risiko einer zweiten langen Schwangerschaft lag bei 19,9 Prozent, berichtet die Fachzeitschrift New Scientist. Dauerte die erste Schwangerschaft „normale“ 37 bis 41 Wochen, betrug das Risiko einer zweiten langen Schwangerschaft lediglich 7,7 Prozent. Wechselten allerdings Mütter mit einer ersten langen Schwangerschaft den Partner, senkte sich das Risiko einer zweiten langen Schwangerschaft von 19,9 Prozent auf 15,4 Prozent. Der nächste Schritt in der Forschung könnte sein, nach den involvierten Genen zu suchen. Mitunter bringt die Fähigkeit des Vaters, die Länge der Schwangerschaft zu beeinflussen, einen Evolutionsvorteil.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer