HIV-Schutz durch Cremes oder Zäpfchen rückt näher

Markeinführung noch nicht in Sicht

Mit einem so genannten Mikrobizid ist es einem britisch-amerikanischen Forscherteam gelungen, das Eindringen von HI-Viren in die Zellen der Vagina bzw. des Mastdarms bei Rhesus-Affen zu verringern und sogar zu verhindern. Die Wissenschaftler glauben nun einen Schritt weiter zu sein, die Übertragung von HIV ohne die Verwendung eines Kondoms zu stoppen. Das Mikrobizid könnte ähnlich wie ein Spermizid als Creme oder Zäpfchen angewendet werden. Aufgrund der kostenintensiven Herstellungskosten und seiner noch nicht gänzlich ausgestesteten Wirksamkeit ist ein praktische Anwendung noch nicht in Sicht.

Das Team unter der Leitung von John P. Moore vom Department of Microbiology & Immunology der Cornell University brachte eine hohe Dosis eines humanen Antikörpers in einem Mikrobizid-Gel in die Vagina von zwölf Rhesusaffen ein. Anschließend wurde das Virus in Intervallen von 15 Minuten, einer Stunde oder zwei Stunden in die Vagina eingeführt. Die Schutzwirkung hielt sieben Stunden an. Wie die Forscher im Fachblatt Nature Medicine berichten, wurden nur drei der zwölf Affen infiziert. Erhielten Rhesusaffen anstelle eines Mikrobizids eine wirkungslose Substanz wurde ein überwiegender Teil der Affen HIV-positiv.

Noch gibt es keine Impfung gegen Aids, daher ist laut Forschern die Entwicklung vorbeugender Maßnahmen besonders wichtig. Das Mikrobizid könnte ähnlich wie ein Spermizid als Creme oder Zäpfchen angewendet werden. Derzeit testen Forscher mehr als 60 Präparate, die nicht nur Entwicklungsländern, sondern auch Industrieländern als Schutz gegen sexuell übertragbare Erkrankungen wie z.B. Gonorrhoe zugute kommen.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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