Diarrhoe-Impfstoff soll in zehn Jahren marktreif sein
Forschungszentrum in Bangladesch leistet Vorzeige-Arbeit im Kampf gegen Cholera
Innerhalb der kommenden zehn Jahre wird nach Angaben des International Centre for Diarrhoeal Disease Research (ICDDR) in Dhaka ein Impfstoff gegen Durchfall entwickelt sein, berichtet BBC-Online. Geschätzte 1,5 Mio. Menschen sterben jährlich an Durchfallerkrankungen, mehrere Millionen liegen in Krankenhäusern und kämpfen gegen den Tod durch Austrocknung.
Im ICDDR werden jährlich über 140.000 Patienten gegen Durchfall behandelt. Die Forscher in Dhaka arbeiten intensiv daran, einen Wirkstoff gegen Durchfallerkrankungen bei Kindern zu entwickeln, insbesondere gegen Cholera und das Rotavirus. Jährlich sterben daran 600.000 Kinder. Die Wissenschaftler im Forschungszentrum hoffen, dass ein geeignetes Vakzin bis zu 70 Prozent der Kindersterblichkeit in den Entwicklungsländern verhindern kann. „Wir arbeiten intensiv daran und die ersten Studien mit Impfstoffen gegen das Rotavirus und Cholera sind bereits im Gange“, so Filudis Khatri, ein leitender Forscher am ICDDR.
Zwischen 35 und 40 Prozent der Kinder, die in Krankenhausbehandlung sind, leiden unter Rotavirus-Infektionen. „Kinder, die den Weg ins Krankenhaus nicht schaffen, sterben an den Folgen einer solchen Infektion. Der Tod tritt meist durch extremen Flüssigkeitsverlust ein“, erklärt Rob Breiman, Leiter des Forschungsprojekts. Breiman ist einer von vielen Forschern, die aus Übersee angereist sind und am ICDDR helfen, gegen die häufigsten Krankheitserreger sinnvolle Medikationen zu finden. „Bangladesch zählt schon alleine wegen der enormen Bevölkerungsdichte zu den Ländern, in denen solche Forschungseinrichtungen sinnvoll sind“, meint Breiman, der vom US Centre for Disease Control in Atlanta/Georgia kommt.
Nach Angaben von BBC hat das ICDDR seit seinem Bestehen die Zahl der Durchfallstoten gesenkt. „Die Erkenntnisse des Forschungszentrums werden in internationalen Wissenschaftsmagazinen veröffentlicht. Dadurch kommt es zu einem wissenschaftlichen Austausch von wertvollen Erkenntnissen. Das soll nicht nur Bangladesch helfen, sondern der ganzen Welt“, so Professor Barkhat E-Khuda, Direktor des ICDDR
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