Krebsrisiko am Arbeitsplatz

Eine Methode zur Überprüfung des Krebsrisikos an Arbeitsplätzen mit PAK-Exposition wurde jetzt im BGFA etabliert.

An verschiedenen Arbeitsplätzen, z.B. in Gießereien oder Kokereien, können hohe Konzentrationen an polyzyklischen Kohlenwasserstoffen (PAK) entste-hen. Diese Verbindungen und ihre Abbauprodukte spielen bei der Entwicklung von Lungenkrebs eine wichtige Rolle. Im Rahmen der vierjährigen BGFA-Studie werden u.a. PAK-Belastungen in der Luft und PAK-Abbauprodukte im Urin untersucht.

Mit der neuen Methode ist es nun auch möglich spezifische DNA-Veränderungen (sog. Benzo[a]pyren- DNA-Addukte) in weißen Blutzellen nachzuweisen, die nach Kontakt mit dem PAK Benzo[a]pyren auftreten. Benzo[a]pyren wird als Leitsubstanz für die Belastung mit kanzerogenen PAK angesehen. Diese Methode ist aber vor allem deshalb vielversprechend, weil bekannt ist, dass DNA-Veränderungen im Blut mit denen in der Lunge zusammenhängen. Damit können die Ergebnisse einen wichtigen Beitrag zur Risikoabschätzung bzgl. Lungenkrebs an verschiedenen Arbeitsplätzen leisten. Die Aussagekraft dieser Analytik wird in nächster Zeit an größeren Kollektiven überprüft.

Das BGFA ist 1989 aus dem Silikose-Forschungsinstitut hervorgegangen und steht unter der Trägerschaft des HVBG und der Bergbau-BG. Seit Juli 2002 ist es ein Universitätsinsti-tut der Ruhr-Universität Bochum. Ziel der Arbeit am BGFA ist es, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Erkrankungen zu erforschen, um geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Ansprechpartner:

Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA)
der Ruhr-Universität Bochum
Dr. Verena Liebers
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44793 Bochum
E-Mail: liebers@bgfa.de
Tel : 0234/3074/583

Media Contact

Dr Verena Liebers idw

Weitere Informationen:

http://www.bgfa.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Industrie-4.0-Lösung für niedrigschwelligen Zugang zu Datenräumen

»Energizing a Sustainable Industry« – das Motto der Hannover Messe 2024 zeigt klar, wie wichtig eine gleichermaßen leistungsstarke und nachhaltige Industrie für den Fertigungsstandort Deutschland ist. Auf der Weltleitmesse der…

Quantenpräzision: Eine neue Art von Widerstand

Physikforschende der Universität Würzburg haben eine Methode entwickelt, die die Leistung von Quantenwiderstands-Normalen verbessern kann. Sie basiert auf einem Quantenphänomen namens anomaler Quanten-Hall-Effekt. In der industriellen Produktion oder in der…

Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff über Grafikkarte

Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen. Moderne Websites stellen…

Partner & Förderer