Folsäure senkt Schlaganfalls-Risiko um 24 Prozent

Kardiologen sprechen sich für Anreicherung von Grundnahrungsmitteln aus

Ein hoher Spiegel der schwefelhaltigen Aminosäure Homocystein gilt als Risikofaktor für Herzerkrankungen. Erneut belegt eine britische Studie in diesem Zusammenhang die Wirkung von Folsäure, das Risiko eines Herzinfarktes sowie eines Schlaganfalles signifikant zu senken. Um diesen Effekt zu erzielen, reicht die Einnahme von 0,8 mg Folsäure. Es ist bekannt, dass sich durch einen Mangel der Folsäure Stoffwechsel bedingt „giftiges“ Homocystein im Blut ansammelt.

Forscher um den Kardiologen David Wald vom Wolfson Institute of Preventative Medicine des St. Bartholomew Hospitals überprüften 72 Studien über den Zusammenhang zwischen Homocystein-Werten und Herzerkrankungen. Folsäure kann das Risiko einer Herzerkrankung um 16 Prozent und jenes eines Schlaganfalles um 24 Prozent reduzieren, so das Ergebnis. Auch das Risiko einer tiefen Venenthrombose reduzierte das Nahrungsergänzungsprodukt um 25 Prozent.

Für die Kardiologen beweist das Ergebnis erneut, Grundnahrungsmitteln wie Mehl mit Folsäure anzureichern. Die britische Food Standards Agency hat erst kürzlich eine derartige Maßnahme abgelehnt. Es gebe zu wenige Studien, die auch mögliche Nebenwirkungen der Folsäure aufzeigen. Die britischen Kardiologen raten aber Personen mit einem erhöhten Herzerkrankungs- bzw. Schlaganfalls-Risiko zur Folsäure-Supplementierung, Personen mit bereits bestehender Herzerkrankung und über 55-Jährige eingeschlossen.

„Personen mit einem hohen Risiko sollen Folsäure als Tablette einnehmen. Die Allgemeinbevölkerung könnte von einer mit Folsäure angereicherten Ernährung profitieren“, schreiben die Forscher im British Medical Journal. In natürlicher Form kommt Folsäure in grünem Gemüse, Wurzelgemüse, Pilzen, Früchten und Nüssen vor.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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