Großbritannien: Verbot von Aspirin unter 16 Jahren

Risiko einer seltenen Leber- und Hirnkrankheit soll ausgeschaltet werden

In Großbritannien soll Aspirin wegen angeblicher Gesundheitsrisiken für Jugendliche unter 16 Jahren verboten werden. Das Allzweck-Medikament soll nur mehr auf ärztliche Anordnung verabreicht werden. Durch das Verbot soll das Risiko einer seltenen Leber- und Hirnkrankheit, das Reye-Syndrom, bei jungen Menschen ausgeschaltet werden. Per Gesetz soll das Verbot erst im März 2003 in Kraft treten, berichtet der britische Guardian. Auf der Medikamenten-Verpackung sollen künftig entsprechende Warnungen aufgedruckt und an den Kassen schriftliche Informationen aufgelegt werden.

Bereits 1996 hat die unabhängige Arzneimittel-Kontrollbehörde CSM Aspirin für Kinder unter zwölf Jahren verboten. Noch liegen laut CSM keine sicheren Beweise für den Auslöser des Reye-Syndroms vor. „Aber es gibt für die Altersgruppe zwischen 13 und 15 genügend andere geeignete Schmerzmittel, die Paracetamol oder Ibuprofen enthalten. Diese wurden nicht mit dem Reye-Syndrom in Zusammenhang gebracht. Daher gibt es nicht nötig, Jugendliche unter 16 Jahren einem, wenn auch kleinen, Risiko auszusetzen“, erklärte CSM-Direktor Alasdair Breckenridge das Verbot.

Laut CSM stehen seit 1986 17 Reye-Syndrom-Fälle mit Aspirin in Zusammenhang. Betroffen waren auch sieben Kinder unter zwölf Jahren. Der zuletzt bekannte Fall war ein 13-jähriges Mädchen, das in diesem Jahr verstarb. Breckenridge betonte, man wolle keine Panik verbreiten. Das allgemeine Verbot sei besser als neue Regelungen über die Verwendung von Aspirin, die befürchten lassen, dass sie Konsumenten nur verwirren.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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