50 Prozent aller kardiovaskulären Todesfälle verhinderbar

WHO für mehr Medikamenteneinsatz und Gesundheitsaufklärung

Mehr als 50 Prozent aller Todesfälle und Beeinträchtigungen durch Herzerkrankungen und Schlaganfälle könnten verhindert werden. Dies durch die Kombination einfacher und kostengünstiger nationaler Maßnahmen und die Handlung jedes einzelnen. Zu den Maßnahmen zählen laut einem Bericht der WHO umfassende Gesundheitsaufklärungs-Kampagnen und die Einführung von Initiativen, den Salz- und Fettgehalt in der Nahrung zu reduzieren. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt auch eine größere Medikamenten-Verabreichung für Risikopatienten. Schätzungen der WHO zufolge sterben jährlich zwölf Mio. Menschen an kardiovaskulären Erkrankungen. Der Bericht wird am 30. Oktober veröffentlicht.

Allein durch die Reduzierung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten, Übergewicht und Rauchen könnte diese Zahl dramatisch gesenkt werden. Wird nichts unternommen, werden kardiovaskuläre Erkrankungen weiterhin stark ansteigen, besonders in Entwicklungsländern. „Früher dachte man, dass Herzkreislauf-Erkrankungen ein Problem des Westens sind, aber das ist eindeutig nicht der Fall“, erklärte einer der Autoren des Berichts, Anthony Rodgers von der University of Auckland/Neuseeland. Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte sind in Entwicklungsländern häufiger als gedacht. Laut WHO-Berechnungen ist Bluthochdruck allein der Grund für 50 Prozent aller kardiovaskulären Erkrankungen weltweit.

Insgesamt leiden nach Angaben des Berichts zehn bis 30 Prozent der Erwachsenen in beinahe allen Ländern an Bluthochdruck. Zusätzliche 50 bis 60 Prozent würden sich einer besseren Gesundheit erfreuen, wenn der Blutdruck gesenkt würde. Selbst eine geringfügige Senkung des Blutdrucks in dieser „stillen Mehrheit“ würde das Risiko eines Herzanfalls bzw. das Schlaganfall-Risiko reduzieren.

Ähnliches gilt für Cholesterin. Hohe Cholesterinwerte sind zu rund 30 Prozent der Auslöser für Herzkreislauf-Erkrankungen. Andere Faktoren sind ein inaktiver Lebensstil, Rauchen und ein niedriger Obst- und Gemüsekonsum. Die WHO betont, dass Blutdruck- und Cholesterin-senkende Medikamente in Kombination in Entwicklungsländern viel umfassender verabreicht werden könnten. Eine Medikamenten-Kombination würde für die Behandlung eines Patienten jährlich weniger als 14 Dollar kosten. Der Welt-Herz-Verband (WHF) http://www.worldheart.org begrüßte den Bericht, die WHO könnte aber selbst ihre Aktivitäten steigern. WHO-Präsident Mario Maranhao erklärte: „Wenn es die Mission der WHO ist, der Welt zu helfen sich auf die großen Gesundheitsrisiken zu fokussieren, muss der politische Wille finanziell unterstützt werden.“ Herzkreislauf-Erkrankungen machen ein Drittel aller weltweiten Todesfälle aus. Derzeit wendet die WHO-Zentrale aber nur fünf Prozent des Budgets für Herzkreislauf-Erkrankungen auf.

Media Contact

Sandra Standhartinger, pressetext.schweiz

Weitere Informationen:

http://www.who.int

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