Knochenschwund ist kein Schicksal – Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober

Knochenschwund wird immer noch unterschätzt – so bleiben rund die Hälfte aller Fälle unerkannt bis es zu den ersten Brüchen kommt

Derzeit ereignet sich in der Europäischen Union alle 30 Sekunden ein Knochenbruch aufgrund von Osteoporose. Die Folgen für die Lebensqualität der Betroffenen sind katastrophal. Um auf die weltweiten Missstände hinzuweisen und ein Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen, hat die Welt Gesundheitsorganisation WHO den 20. Oktober zum Welt-Osteoporose-Tag erklärt. An diesem Tag finden in vielen Ländern Informationsveranstaltungen für Mediziner, Therapeuten, Pflegepersonal sowie Betroffene und Interessierte statt.

Rechtzeitig zum Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober gibt es jetzt das Osteoporosis Self-Assessment-Tool (OST). Anhand von zwei Parametern können Frauen jetzt ihr persönliches Erkrankungsrisiko abschätzen.

Durch eine einfache Methode können Frauen jetzt selbst feststellen, ob ihr Arzt eine Osteoporose-Untersuchung einleiten sollte. Denn alleine durch Alter und Körpergewicht kann bereits eine erste Einschätzung des Erkrankungsrisikos vorgenommen werden. Ein Beispiel: Eine Mittfünfzigerin, die zwischen 70 und 74 Kilo wiegt, hat nur ein geringes Risiko an Knochenschwund zu erkranken. Eine Knochendichtemessung auf Verdacht ist bei ihr nicht notwendig, sofern sie nicht andere Risikofaktoren, wie z.B. eine langfristige Cortisonbehandlung oder eine familiäre Vorbelastung, aufweist. Eine 65-jährige, die nur 55 Kilo auf die Waage bringt, sollte auf jeden Fall die Knochendichte überprüfen lassen. Als Faustregel gilt, dass das Körpergewicht (in Kilogramm) nicht geringer als das Alter sein darf.

Wie eine im Juli dieses Jahres in den Mayo Clinic Proceedings veröffentlichte Studie nachweist, ist die Aussagekraft des OST sehr groß. Eine Knochendichtemessung bei Probandinnen aller drei definierten Risikogruppen ergab, dass innerhalb der Gruppe mit einem nach OST hohem Erkrankungsrisiko bereits 57 Prozent der Frauen eine fortgeschrittene Osteoporose aufwiesen. Bei den Frauen mit mittlerem Risiko waren es bereits deutlich weniger Fälle und bei jenen mit einem niedrigen Risiko nur vier Prozent.

Das OST kann keine ärztliche Diagnose ersetzen. Statt dessen soll für die immer noch unterschätzte Krankheit sensibilisiert werden. Denn der Abbau der Knochenmasse ist kein Schicksal. Auch manche Mediziner unterschätzen diese chronische Skeletterkrankung und sehen sie als normale Folge des Alterns an. In Deutschland leiden schätzungsweise sechs Millionen Menschen an Osteoporose. Nur 1,2 Millionen von diagnostizierten 2 Millionen werden therapiert. Die Gesamtkosten der Behandlung der Osteoporose betragen in Deutschland drei bis vier Milliarden Euro pro Jahr. Diese Kosten können erheblich reduziert werden, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt und vor allem gezielt behandelt wird. Denn es gibt Medikamente, die den weiteren Abbau von Knochenmasse wirksam verhindern. „Wir haben heute hoch wirksame Präparate, wie etwa das Bisphosphonat Fosamax, mit der die Lebensqualität der Patienten langfristig gesichert wird. So muss es nicht mehr zu ernsthafteren Knochenbrüchen kommen“, sagt Prof. Dr. Reiner Bartl, Leiter der osteologischen Ambulanz am Universitätsklinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Eine standardisierte Vorsorgeuntersuchung und eine effektive Therapie mit modernen Medikamenten würde nebenbei auch noch Geld einsparen helfen. Denn die Krankenkassen investieren dann in eine gezielte Therapie, statt immer wieder in aufwendige Reparaturen komplizierter Knochenbrüche, vom Leidensweg der Patienten einmal ganz abgesehen“, so Bartl weiter.

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