Nokain soll bei Kokain-Sucht helfen

Neue Droge wirkt ähnlich wie Methadon

Forscher der Georgetown University haben eine neue Droge entwickelt, die beim Kokain-Entzug helfen kann. Nokain soll bei Kokain-Abhängigen ähnlich wirken wie Methadon bei Heroin-Süchtigen. Die Studie, die dies belegt, wurde zusammen mit der University of Mississippi und der University of Texas durchgeführt. Sie wird in der Oktoberausgabe des Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics veröffentlicht.

Die Forscher konnten in Tierversuchen beobachten, dass sich die Versuchstiere stärker anstrengten an Nokain zu gelangen als an ein Placebo. Aber das Bemühen um Kokain war noch größer. Aus den Beobachtungen schließen die Forscher, dass Nokain ähnlich wie Kokain wirkt, aber um einiges schwächer. Es ist eine Tatsache, dass schwächere Drogen weniger missbraucht werden als Drogen wie Heroin oder Kokain und sie weisen auch nicht die gleich hohe Giftigkeit auf. „Unsere Studien haben gezeigt, dass Nokain die Entzugserscheinungen bei Kokain-Abhängigen reduzieren könnte. Süchtige können durch die Einnahme von Nokain schrittweise und erfolgreicher von Kokain wegkommen“, sagt der Neurologe Alan P. Kozikowski.

Nokain hat eine ähnliche Zusammensetzung wie das Antidepressivum Paxil, aber es stimuliert andere Neurotransmitter. Nach Abschluss der toxikologischen Untersuchungen wollen die Forscher 2003 mit den Versuchen an Menschen beginnen.

Kokain kann zu vielen gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen führen. Unter anderem wurden Gefäßverengungen, die zu Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkten führen, beobachtet. Darüber hinaus kann Kokain Schmerzen im Brustkorb, Atembeschwerden, Schlaganfälle, Epilepsie, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit verursachen.

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Ingrid Köchler pte.online

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