Roboter-Wurm soll Krebsherde aufspüren

„Emil“ kopiert Fortbewegungssystem des Bandwurms

Ein Forscherteam am Centre for Applied Research in Microengineering in Pisa hat einen wurmförmigen Roboter entwickelt, der nach dem Vorbild des Bandwurms arbeitet. „Emil“ (Endoskopische Mikrokapsel-Lokomotion) misst 2,4 Zentimeter im Durchmesser und kann seine Länge wie eine Raupe verändern, das berichtet Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Der Roboter, der aussieht wie eine Kreuzung aus Rohrreiniger und Massagestab, kann zielgerichtet durch den menschlichen Darm wandern, und soll zur Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt werden.

„Emil“ ist flexibler als die gängigen Endoskope, und setzt sich an den zu untersuchenden Bereichen wie ein Bandwurm fest. Saugnäpfe aus Latex und drei Millimeter lange Haken aus Nylon geben ihm dabei Halt. Mit einer Kamera sucht er das Gewebe nach möglichen Krebsherden ab, nach Aussage der Forscher soll er später auch Gewebeproben entnehmen können. Arianna Menciassi, Leiterin des Forscherteams, sieht die Fortbewegungsform von Würmern und Parasiten als Vorbild für die Entwicklung von Robotern, die „ihren Weg bis in die glitschigen und schwer zugänglichen Winkel des menschlichen Körpers finden“.

Probeeinsätze in betäubten Schweinen hat „Emil“ bereits erfolgreich absolviert, wobei nach dem momentanen Forschungsstand noch eine Kabelverbindung zwischen Roboter und Computer notwendig ist. Die ersten (kabellosen) Einsätze im menschlichen Körper erhofft sich Menciassi für 2005.

Media Contact

Karin Brachtl pte.online

Weitere Informationen:

http://www-mitech.sssup.it/

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