Virtuelle Koloskopie – schmerzfreie Untersuchung in nur zehn Sekunden

<b>Detaillierte Einblicke in den menschlichen Körper.</b> <br><p>Bereits heute ersetzen erste virtuelle Darmspiegelungen die herkömmliche unangenehme Prozedur. Im Kernspintomographen werden Bilder der <br>Darmregion erstellt und dank leistungsfähiger Software können die Ärzte ein virtuelles Endoskop am Computer durch den Darm des Patienten bewegen. Die Detailgenauigkeit heutiger bildgebender Verfahren wäre vor wenigen <br>Jahren noch undenkbar gewesen.</p> <br> <p>Siemens Pressebild <br>

Darmkrebs ist nach dem Lungenkrebs die zweithäufigste Tumorart in Deutschland. Jährlich trifft es rund 50.000 Menschen; bei 30.000 endet die Krebserkrankung tödlich. Die Zahl der Todesfälle und der Neuerkrankungen ließe sich dramatisch verringern, denn bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung könnten 90 Prozent aller Patienten gerettet werden. Mit der Darmspiegelung – medizinisch Koloskopie genannt – verfügen Ärzte schon seit langem über eine geeignete Methode zur Früherkennung. Das Verfahren ist für den Patienten jedoch sehr unangenehm, teilweise sogar schmerzhaft. Viele schrecken daher vor Routineuntersuchungen zurück, obwohl die Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr vorbeugende Tests im Abstand von fünf bis zehn Jahren empfehlen.

Siemens Medical Solutions hat in Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken Essen und Münster eine neue Methode zur rechtzeitigen und vor allem völlig schmerzfreien Diagnose von Darmkrebs entwickelt – die so genannte virtuelle Koloskopie. Anders als bei der klassischen Methode muss bei dieser Untersuchungsart keine Endoskopkamera in den Körper des Patienten eingeführt werden. Die Bilder werden stattdessen von einem Magnetresonanztomographen (MR) oder einem Computer-tomographen (CT) erzeugt. Diese beiden Geräte der bildgebenden Diagnostik liefern auf unterschiedliche Weise Schnittbilder vom Körper – das MR benützt ein starkes Magnetfeld, während das CT auf Röntgenstrahlen zurückgreift. Während der Untersuchung muss der Patient lediglich für rund zehn Sekunden die Luft anhalten. Ein leistungsstarker Bildverarbeitungscomputer ermöglicht dann die Erkennung von Polypen – wenige Millimeter große, gutartige Ausstülpungen im Darm, welche die Vorstufe eines bösartigen Karzinoms sein können und endoskopisch entfernt werden sollten. Aufgrund der guten Patientenakzeptanz, der erhöhten Geschwindigkeit und der Zuverlässigkeit der virtuellen Koloskopie rechnen die beteiligten Mediziner mit einer schnellen Verbreitung der neuen Methode.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens NewsDesk

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer