HIV-Medikament blockt Virus effizient

Proteasehemmer-Kombination wartet auf weltweite Zulassung

Forscher der University of Toronto und des Toronto General Hospitals haben den Nachweis erbracht, dass sich ein neuartiges Medikament besser bei einer HIV-Infektion erweist als bestehende Substanzen. Das Medikament, eine Lopinavir-Ritonavir-Kombination, setzt sich aus zwei Proteasehemmern zusammen und blockiert den Virus effizienter als der herkömmlich eingesetzte Proteasehemmer Nelfinavir. Die Ergebnisse präsentieren die Forscher um Sharon Walmsley von der University of Toronto in der aktuellen Ausgabe des Magazins New England Journal of Medicine.

„In den meisten Versuchen werden zwei HIV-Medikamente miteinander verglichen und am Schluss sind beide gleich wirksam. Zum ersten Mal wurde festgestellt, dass bei Patienten, die bisher mit keinem antiretroviralen Medikament behandelt wurden, ein Proteasehemmer-Medikament besser als ein anderes wirkt“, so Walmsley. Die Forscher untersuchten für die Studie 653 HIV-infizierte Erwachsene in 13 Ländern. Nach einem Zeitraum von 48 Wochen konnten mehr Patienten, die die neue Kombinationstherapie erhielten, die Virenmenge im Blut unter 50 Kopien pro Milliliter drücken als die Nelfinavir-Gruppe. 50 Kopien pro Milliliter gilt bei Forschern als Ziel, wenn eine Therapie gestartet wird. Walmsley betont aber, dass auch die neue Kombinationstherapie mit dem kommerziellen Namen Kaletra Nebenwirkungen wie Übelkeit und Durchfall besitzt. Kaletra ist unter bestimmten Konditionen in den USA und Kanada bereits zugelassen. Derzeit befindet sich das Medikament zur Begutachtung bzw. für eine weltweite Zulassung bei der US-Gesundheitsbehörde FDA.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.online

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer