Australische Forscher züchten Thymus aus Stammzellen

Zellen des Epithels generieren funktionsfähiges Organ des Immunsystems

Forscher der australischen Monash University haben mit Hilfe von Stammzellen Thymusgewebe gezüchtet. Wie die Wissenschaftler um Richard Boyd und Jason Gill im Fachmagazin Nature Immunology berichten, wurden dafür epitheliale Stammzellen in Mäuse injiziert. Dadurch wurden hämatopoetische Stammzellen aus dem Knochenmark der Versuchstiere angelockt, die sich zu Thymuszellen entwickelten. Der Thymus zählt durch die Produktion der Infektions-abwehrenden T-Zellen zu den wichtigsten Organen des Immunsystems.

„Der Thymus besteht aus zwei Anteilen, den Lymphozyten und dem Thymusgewebe. Seit 30 Jahren etwa ist bekannt, dass hämatopoetische Stammzellen Lymphozyten bilden. Aber bis dato war nicht bekannt, welche Zellen zur Bildung des Thymusgewebes führen“, so Boyd. Das Thymusgewebe besitzt die einzigartige Fähigkeit, hämatopoetische Stammzellen in T-Zellen umzuwandeln. Das Gewebe regelt zudem die Fähigkeit der T-Zellen, körperfremde Substanzen zu erkennen und hält die Zellen davon ab, Körpergewebe zu attackieren.

Mit zunehmendem Alter, aber auch durch Chemotherapie oder einen genetischen Defekt sinkt die Aktivität des Thymus. Boyd hofft, dass die Entdeckung dazu führen könnte, einen geschädigten Thymus zu reparieren bzw. zu erneuern. Versuche mit Thymus-Transplantation waren von wenig Erfolg gekrönt- Organempfänger stießen den Thymus ab. Wissenschaftler könnten mit ihrem Verfahren auch Aids-Patienten helfen, da das HI-Virus das Immunsystem zerstört.

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Sandra Standhartinger pte.online

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