Briten fordern mehr genetisch veränderte "Versuchskaninchen"

Forschung leidet unter Verbot von Genversuchen an Tieren

Die Britische Royal Society, die Akademie der Wissenschaften von Großbritannien, beklagt sich über eventuelle Verbote von Versuchen an genetisch veränderten Tieren. Die Versuche würden nach Ansicht der Wissenschaftler im weitesten Sinn dem Menschen dienen, da die Erforschung von neuen Medikamenten nur mit solchen Tierversuchen möglich sei, berichtet BBC-online. 

„Wir wissen heute, dass Tiere wie Mäuse viele der 30 bis 40.000 menschlichen Gene gemeinsam haben“, so Patrick Bateson, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für genetische Tierversuche der Royal Society. In einem Statement vor dem öffentlichen Treffen, das am 12. Juni stattfinden wird, meinte der Wissenschaftler, dass Tierversuchsgegner die Agriculture and Environment Biotechnology Commission (AEBC) dazu überreden will solche Versuche zu verbieten. Nach Ansicht der britischen Forscher könne dieses Vorgehen zu einer extremen Ausdünnung der Forschung führen.

Gerade Erkrankungen wie Krebs, Muskeldystrophie und zystische Pankreas-Fibrose können durch Versuche mit genetisch veränderten Mäusen oder Ratten besser erforscht werden, argumentieren die Forscher, die mit den Versuchen neue Therapiemöglichkeiten suchen. Das Gegenargument der Tierversuchsgegner ist, dass die Tierversuche zum Teil nicht wirklich gerechtfertigt sind. „In vielen Fällen werden Tiere einfach nur deshalb verwendet, weil sie einfach da sind“, so Krys Bottrill, wissenschaftliche Direktorin des Fund of Replacement of Animals in Medical Experiments (FRAME). Die Versuchsgegner fürchten auch um das Wohlergehen der Tiere. „Wenn Tiere nur deshalb gezüchtet werden, damit sie Zeichen einer Erkrankung zeigen, dann leiden sie sicher darunter“, so Bottril. „Wenn Mäuse statt Affen für die Testung eines Polio-Impfstoffes herangezogen werden, sind wir sicher nicht dagegen.“

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Wolfgang Weitlaner pte.online

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