„SkIn Staph“ sucht neue Wege gegen Hautinfektionen
Er zählt zu den häufigsten Erregern für eine Infektion und kann im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen: der Mikroorganismus „Staphylococcus aureus“, kurz: S. aureus. Am Universitätsklinikum Münster (UKM) hat sich daher im vergangenen Jahr das Forschungsnetzwerk „SkIn Staph“ gegründet, um langfristige und effektive Abwehrstrategien gegen diesen Erreger zu finden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das neu gegründete Netzwerk mit rund 2,7 Millionen Euro im Rahmen der Forschungsnetze zur Empfänglichkeit und Resistenz gegenüber Infektionen.
Koordiniert wird die Arbeit des Netzwerkes durch Prof. Cord Sunderkötter an der Hautklinik des UKM. Unter dem Titel:„Die Haut – Barriere und Ziel für Staphylococcus aureus: von der Kolonisierung zur invasiven Infektion (SkIn Staph)“ wollen die Wissenschaftler systematisch die verschiedenen Schritte der Infektion erforschen und wirkungsvolle Abwehrstrategien entwickeln.
Voraussetzung einer Infektion mit S. aureus ist die Ansiedlung des Erregers auf der Haut oder der Schleimhaut. Bietet der Körper durch Verletzungen oder Krankheiten S. aureus eine Eintrittspforte, können die Bakterien von dort zunächst Wundinfektionen, dann Weichteilinfektionen oder gar eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen.
Am Münsteraner Universitätsklinikum wird nun erforscht, welche Abwehrmechanismen im Hautgewebe bei manchen Patienten schwächer ausgeprägt sind und warum sich spezielle Stämme des Erregers bei der Besiedlung der Haut durchsetzen können. Die Wechselwirkungen zwischen S. aureus, anderen lokalen Bakterien und den Leukozyten („Weiße Blutkörperchen“) der Haut können dabei mit den neuen Methoden der Genomik und Proteomik (Erforschung der Proteine) erforscht werden.
Am UKM kommen die beteiligten Wissenschaftler aus der Medizinischen Mikrobiologie (Prof. Christof von Eiff, Prof. Karsten Becker, Prof. Georg Peters), dem Institut für Experimentelle Dermatologie (Prof. Johannes Roth, Dr. Jan Ehrchen) und der Hautklinik (Prof. Thomas Luger, Prof. Stefan Beissert, Prof. Martin Steinhoff).
Zudem arbeiten in dem Forschungsnetzwerk Wissenschaftler aus den Universitäten in Kiel, Bonn, Tübingen, Homburg, Giessen und aus dem Helmholtzzentrum für Infektionsforschung in Braunschweig mit. Arbeitsschwerpunkte dieser Netzwerkmitglieder sind vor allem die Wechselwirkung des Erregers mit dem Hautgewebe, die Vorgänge bei einer Blutvergiftung und die Suche nach Wegen, um die körpereigene Abwehr zu stärken.
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