Unfruchtbarkeit im Labor umgekehrt

Forscher heben Infertilität bei männlichen Mäusen mit viraler Genfähre auf

Eine Studie des kalifornischen Salk Instituts erweckt Hoffnung, eine weit verbreitete Form der männlichen Unfruchtbarkeit wieder umzukehren. Weltweit ist laut Schätzungen eines von fünf Ehepaaren von Fruchtbarkeits-Problemen betroffen. Ein Drittel bis die Hälfte dieses Umstandes ist laut CNN-Berichten auf die Unfruchtbarkeit des Mannes zurückzuführen. Ein Großteil infertiler Männer kann nach Angaben des Studienautors und Genetikers Inder Verma keine Spermienzellen produzieren.

Im Rahmen der Studie injizierten Salk-Forscher ein Gen, das die Bildung und Reifung von Sperma bedingt, in unfruchtbare, männliche Mäuse. Um das Gen in die Mäuse zu befördern, brachten die Forscher das Gen in einen Virus ein. Dafür wurde dessen genetisches Material entfernt und durch das Sperma bildende Gen ersetzt. Der veränderte Virus wurde in der Folge in die männlichen Mäuse injiziert. Sieben davon produzierten gesundes Sperma, mit dem durch künstliche Befruchtung Nachwuchs gezeugt werden konnte. Noch wissen die Forscher aber nicht, ob die Sperma-Menge ausreicht, um eine natürliche Aufzucht zu ermöglichen.

Für den beteiligten Forscher Vinay Tergaonkar ist der Virus selbst, der sicher und wirksam das Gen in die Zellen beförderte, ein Durchbruch. Zuvor wurden bereits fünf Viren getestet. Der endgültige Einsatz scheiterte aber an den Nebenwirkungen bei der Genübertragung. Dennoch wird es laut Michael Witt von Reproductive Biology Associates, einer im Bundesstaat Georgia stationierten Klinik gegen Unfruchtbarkeit, noch Jahre bis zu einem Einsatz bei Menschen dauern. Gentherapien, bei denen fehlende DNA-Teile eingesetzt werden, um das Problem zu heben, sind in aller Munde. Erfolge, mit positiven Konsequenzen für eine Behandlung bei Infertilitäts-Problemen bei Menschen, seien bis dato aber nicht zu verbuchen.

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Sandra Standhartinger pte.online

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