Menopause ist für weibliche Sexualität kalte Dusche

Sinkender Östradiol-Spiegel bedingt geringeres sexuelles Interesse im Wechsel

Eine Konsequenz der Menopause ist der drastischer Verlust der weiblichen Sexualfunktion. Das ist das Resümee des seit mehr als zehn Jahre laufenden Projekts „Melbourne Women´s Midlife Project“ an der Uni Melbourne. Erstmals sollen auch Symptome, die während des Wechsels auftreten, exakt beschrieben worden sein. Frauen, die in den Wechsel treten, könnten aber aufatmen, da ebenso Faktoren ermittelt wurden, die vor einer sexuellen Dysfunktion schützen.

Laut Studie kommt es bei Frauen während des Wechsels zu einem Verlust des sexuellen Interesses. Frauen sollen demzufolge weniger häufig sexuell aktiv sein. Diese Veränderungen stehen mit einem Absinken des Östradiol-Spiegels in Zusammenhang. Andere Hormone wie Testosteron oder Androgen haben nach Angaben der Leiterin der Untersuchung, Lorraine Dennerstein, auf die Veränderungen keinen Einfluss. „Diese Erkenntnisse wurden durch die Entnahme von Blutproben sowie Messungen der Hautfaltendicke, Knochendichte und Hormonwerte gewonnen“, so die Forscherin. Sie wird diese Ergebnisse am 14. Juni im Rahmen der Konferenz der „International Menopause Society“ in Berlin präsentieren.

Die Studie enthielt zudem einen validierten Fragebogen, um den Veränderungen der weiblichen Sexualfunktion nachzugehen und diese mit den Schwankungen der Hormonspiegel zu verknüpfen. Die Daten weisen darauf hin, dass die hormonellen Veränderungen aber durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst werden können. „Faktoren wie etwa die sexuelle Empfänglichkeit der Frau vor der Menopause oder das Verhältnis zum Partner können hormonelle Veränderungen aufheben“, meint Dennerstein. Der Einfluss der Hormone käme am häufigsten bei Frauen in stabilen Langzeit-Beziehungen zum tragen. „Viele Frauen berichteten über qualitative Veränderungen ihres Sexuallebens. Die Beziehungen zum Partner wurden kameradschaftlicher. Dennerstein schlägt vor, dem Rückgang der Sexualfunktion der Frau in der Menopause mit einer Östrogen-haltigen Hormonersatztherapie entgegenzuwirken.

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Sandra Standhartinger pte.online

Weitere Informationen:

http://www.unimelb.edu.au/

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