Barrierefrei nach Stammzellpräparaten suchen: neues Register für Nabelschnurblut

Das neue Register reduziert den Zeitaufwand für die Spendersuche deutlich. „In unserem Register kann der Arzt direkt nach den wichtigsten HLA-Parametern recherchieren und erhält in wenigen Minuten die Information, ob ein potenziell passendes Präparat für seinen Patienten vorhanden ist“, sagt Dr. Eberhard Lampeter, Ärztlicher Leiter von Vita 34. Üblicherweise wendet sich der behandelnde Arzt zunächst an den Transplantationskoordinator der jeweiligen Einrichtung.

Der Koordinator stellt eine Anfrage an das nationale Stammzellspenderegister, das sich dann an die angeschlossenen Stammzellbanken und -register wendet. Diese berichten zunächst wieder an das nationale Stammzellregister, welches das Suchergebnis über den Transplantatkoordinator an den behandelnden Arzt weiterleitet. „Bis die benötigte Information beim behandelnden Arzt ankommt, können Wochen oder Monate vergehen, Zeit die ein Patient nicht immer hat“, so Lampeter.

Eine weitere Besonderheit des Registers ist, dass auch Patienten oder deren Angehörige unter http://www.stemcellsearch.org recherchieren können. Erst im Fall eines Treffers und einer konkreten Anfrage ist zwingend die Einbindung eines Arztes erforderlich. Dann übermittelt Vita 34 dem Arzt die exakten Qualitäts- und HLA-Parameter des Präparats und veranlasst gegebenenfalls eine Feintypisierung.
Stammzellen aus dem Nabelschnurblut haben gegenüber Knochenmark-Stammzellen den Vorteil, dass sie immunologisch unreif sind. Dadurch kommt es bei abweichenden Gewebemerkmalen zwischen Spender und Empfänger in einzelnen HLA-Antigenen seltener zu Komplikationen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Nabelschnurblut-Stammzellen im Anwendungsfall, im Vergleich zu Knochenmark, schneller zur Verfügung stehen, weil sie bereits konserviert wurden. „Wird in einem Stammzellregister ein passender Knochenmarkspender gefunden, dauert es noch einige Zeit bis tatsächlich ein Stammzellpräparat gewonnen werden kann“, erläutert Lampeter.

Im Register sind Nabelschnurblut-Präparate erfasst, die auf Wunsch der Eltern im Rahmen des Programms VitaPlusSpende in das Spendenregister eingestellt wurden. Aktuell kommen jedes Jahr mehrere hundert Präparate neu hinzu. Alle Präparate sind nach GMP-Standard und gemäß Zulassung des Paul-Ehrlich-Instituts für die ungerichtete, allogene Transplantation hergestellt. Gegenwärtig ist Vita 34 die einzige privatwirtschaftliche Nabelschnurblutbank Deutschlands, die über eine eigene Zulassung zur Nabelschnurblutspende verfügt.

Media Contact

Frank Schott idw

Weitere Informationen:

http://www.stemcellsearch.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Merkmale des Untergrunds unter dem Thwaites-Gletscher enthüllt

Ein Forschungsteam hat felsige Berge und glattes Terrain unter dem Thwaites-Gletscher in der Westantarktis entdeckt – dem breiteste Gletscher der Erde, der halb so groß wie Deutschland und über 1000…

Wasserabweisende Fasern ohne PFAS

Endlich umweltfreundlich… Regenjacken, Badehosen oder Polsterstoffe: Textilien mit wasserabweisenden Eigenschaften benötigen eine chemische Imprägnierung. Fluor-haltige PFAS-Chemikalien sind zwar wirkungsvoll, schaden aber der Gesundheit und reichern sich in der Umwelt an….

Das massereichste stellare schwarze Loch unserer Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben das massereichste stellare schwarze Loch identifiziert, das bisher in der Milchstraßengalaxie entdeckt wurde. Entdeckt wurde das schwarze Loch in den Daten der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation,…

Partner & Förderer