UV-härtende Automobilklarlacke der neuen Generation

Automobilklarlacke sind als äußere Lackschicht eines komplexen Mehrschichtaufbaus extremen mechanischen und witterungsbedingten Belastungen ausgesetzt. Gerade deshalb werden an sie höchste Anforderungen hinsichtlich der chemischen und physikalischen Stabilität sowie Haltbarkeit gestellt. Unter anderem müssen sie dauerhaft einen hohen Glanzgrad und einen konstanten DOI-Wert (Distinctness of Image) aufweisen. Während konventionelle, lösemittelhaltige 2K-Klarlacksysteme diesen An­for­derungen in der Regel genügen, wird an einer Erfüllung dieser Anforderungen durch moderne lösemittelarme Lacksysteme intensiv gearbeitet.

Eine energieeffiziente und umweltgerechte Alternative zu konventionellen Klarlacken bieten UV-härtende Systeme. Allerdings erfüllen die aktuell auf dem Markt verfügbaren Klarlacke die Anforderungen der Automobilindustrie noch nicht. Zu den bekannten Schwächen UV-härtender Klarlacke gehören die nicht ausreichende Chemikalien- und Witterungsbeständigkeit sowie die begrenzte Haftfestigkeit. Eine in der Regel erhöhte Viskosität lösemittelfreier UV-härtender Klarlacke bereitet darüber hinaus Probleme bei der Lackapplikation.

Im Rahmen der Forschungsaktivitäten am Fraunhofer IPA ist es zum ersten Mal gelungen, Formulierungen von UV-härtenden Klarlacken zu entwickeln, welche die hohen Anforderungen der Automobilindustrie an die Alkali- und Säurestabilität erfüllen. Dies wurde durch Einsatz von speziellen chemisch beständigen Monomeren erreicht, die bereits zum Patent angemeldet wurden. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den Rohstoff- und Lackherstellern sowie den Klarlackanwendern wird an einer Weiterentwicklung der daraus herstellbaren UV-härtenden Klarlacke neuerer Generation gearbeitet.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Dr. rer. nat. Marc Entenmann
Telefon +49 711 6878049
marc.entenmann@ipa.fraunhofer.de

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Hubert Grosser Fraunhofer

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http://www.ipa.fraunhofer.de

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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