Eine unverzichtbare „Nano“-Technologie: Nicht-rostende Stähle

Über die vielfältigen Anwendungen dieser Werkstoffgruppe diskutierten Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft beim Kolloquium „Nichtrostende Stähle in der Anwendung“, das die Technische Fachhochschule (TFH) Georg Agricola gemeinsam mit der Deutsche Edelstahlwerke GmbH am 27. September veranstaltete.

In seinem einführenden Vortrag klärte TFH-Professor Dr. Wolfgang Koenigsmann über die grundlegenden Eigenschaften nicht-rostender Stähle (NRS), ihre wirtschaftliche Bedeutung sowie die Geschichte ihrer Produktion auf. Nur einer der vielen Aspekte seiner detailreichen Überblicksdarstellung war die Erkenntnis, dass in NRS auch ein Stück der vielzitierten Nano-Technologie am Werk sei: „Bei Chrom-Nickel-Stahl beispielsweise beträgt die korrosionshemmende Schicht nur 3 Nanometer.“

Gemeinsam mit Professor Koenigsmann hatte Dr. Claudia Ernst, Leiterin der Entwicklung bei der Deutsche Edelstahlwerke GmbH, die Veranstaltung im Studierendenzentrum der TFH organisiert. „Die Deutsche Edelstahlwerke GmbH unterhält langjährige Kontakte zur TFH. Deshalb freue ich mich sehr, Sie an diesem schönen Ort begrüßen zu dürfen.“, hieß Dr. Ernst die rund einhundert Unternehmensvertreter, Wissenschaftler und Studierenden willkommen, die aus ganz Deutschland zum Werkstoffkolloquium nach Bochum gekommen waren.

Auch TFH-Präsident Professor Dr. Jürgen Kretschmann ging in seiner Eröffnungsansprache auf die enge Verbindung zwischen Hochschule und Unternehmen ein. „Werkstoffe gehören zu den zukunftsorientierten Kernkompetenzen unserer Region. Deshalb haben wir im Jahr 2009 in Kooperation mit den Deutschen Edelstahlwerken den Studiengang ,Angewandte Materialwissenschaften‘ ins Leben gerufen. Viele Lehrbeauftragte aus der Industrie tragen zur Qualität der Lehre an der TFH bei.“

„Rostfreie Stähle sind aus unserer modernen Industriegesellschaft nicht mehr wegzudenken“, resümierte Karl Haase, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutsche Edelstahlwerke GmbH am Ende eines vielseitigen Kolloquiums. Haase zeigte sich zugleich erfreut über die rege Teilnahme junger Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierender, die er zu einer Karriere in der spannenden Welt der Stahlproduktion animierte.

Die Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum und die Deutsche Edelstahlwerke GmbH verstehen sich als Partner in der zukunftsbezogenen Ingenieursausbildung. Die seit vielen Jahren gepflegte Zusammenarbeit fand zum Wintersemester 2009 mit der Einrichtung des neuen Studienganges „Angewandte Materialwissenschaften“ ihren Höhepunkt, der dem Werkstoff Stahl eine besondere Bedeutung zumisst. Der Studiengang kann auch in berufsbegleitender Form studiert werden.

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Stephan Düppe idw

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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