Schwefelige Nanowälder als Batterieelektroden mit Rekordkapazitäten

Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des CNT/Schwefel-Komposits. Bild: Fraunhofer IWS Dresden<br>

Sie infiltrieren z.B. einen CNT-Rasen mit Schwefel und erhalten so äußerst preiswert neue Elektrodenwerkstoffe. Deren äußerst hohe Kapazität ermöglicht im Vergleich mit momentan erhältlichen Li-Ionen-Batterien eine Verdopplung der Energiedichte.

Elektrische Energiespeicherung ist eine Schlüsseltechnologie der heutigen Zeit. Engpass für die meisten mobilen Anwendungen ist die Energiedichte erhältlicher Batteriesysteme, die maßgeblich die maximale Nutzungsdauer zwischen zwei Ladezyklen bestimmt. Um deutliche Leistungssteigerungen bestehender Systeme zu erreichen, ist Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektrodenmaterialien notwendig.

Schwefelkathoden besitzen bemerkenswerte Vorteile gegenüber bisher verwendeten Elektroden: zum einen lassen sich durch die hohe Kapazität des Schwefels deutlich höhere Energiedichten erreichen. Zum anderen ist Schwefel ein preiswerter, ungiftiger und nicht limitierter Rohstoff. Da Schwefel jedoch eine geringe Leitfähigkeit besitzt, muss er in eine leitfähige Matrix eingebracht werden, um möglichst auf der Nanoskala kontaktiert zu werden und damit elektrochemisch nutzbar zu sein.

Wissenschaftler des Fraunhofer IWS in Dresden haben ein nahezu perfektes Material für diese Anwendung entwickelt. Mit einem einfachen Auftragsverfahren lassen sich vertikal ausgerichtete CNT direkt auf Metallsubstraten wie z.B. Aluminium, Nickel, Edelstahl aufwachsen. In diese Struktur kann der Schwefel infiltriert werden und man erhält stabile, kompakte Elektroden, ganz ohne Zusatz von Bindern oder anderen Additiven.

In dem durch das BMBF geförderten Projekt „AlkaSuSi“ werden diese Materialien für die Anwendung in Lithium-Schwefel-Batterien mit den Partnern Fraunhofer ICT und CAU Kiel weiterentwickelt und untersucht. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass die neuen Materialien mit bis zu 1300 mAh/g, bezogen auf die Masse des Schwefels, eine äußerst hohe Kapazität besitzen. Mit 900 mAh/g, bezogen auf die Masse des Komposits, übertreffen sie entsprechende Werte von binderhaltigen Elektroden deutlich.
Weitere Informationen im Internet unter:
http://www.iws.fraunhofer.de/de/presseundmedien/presseinformationen/2012/presseinformation_2012-10.html
Besuchen Sie uns vom 12. bis 13. Juni 2012 auf der Nanofair im Internationalen Kongresszentrum Dresden oder vom 10. bis 14. September auf der PSE in Garmisch-Partenkirchen

Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden
01277 Dresden, Winterbergstr. 28
Dr. Holger Althues
Telefon: (0351) 83391 3476
Telefax: (0351) 83391 3300
E-Mail: holger.althues@iws.fraunhofer.de
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Telefax: (0351) 83391 3300
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Dr. Ralf Jaeckel Fraunhofer-Institut

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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