Hart an der Grenze? GKSS-Forscher untersuchen neue Hochleistungswerkstoffe

Die neue Gruppe beschäftigt sich mit den Grenzflächeneigenschaften von Polymer-Metall-Werkstoffverbunden. Rund zwei Millionen Euro stehen dem mehrfach ausgezeichneten Jungforscher zur Verfügung.

Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppen bieten jungen talentierten Forschern beste Bedingungen: Nachwuchsgruppenleiter können selbstständig forschen und eigene Ideen realisieren. „Hier in Geesthacht profitiere ich von der Ausstattung und den optimalen Arbeitsbedingungen“, erklärt Dr. Sergio Amancio. „Gleichzeitig kann ich mich durch die Seminare oder Vorlesungen, die ich an der TU Hamburg-Harburg halten werde, für eine Hochschulkarriere profilieren.“

Eine Juniorprofessur an der TUHH für Nachwuchsgruppenleiter Amancio rückt damit in greifbare Nähe. Dazu Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft: „Durch eine gemeinsame Berufung von Nachwuchsgruppenleitern auf Juniorprofessuren soll die Zusammenarbeit mit der Helmholtz-Gemeinschaft stärker institutionell verankert werden.“

Sichere Verbindung schaffen
Der Forschungsschwerpunkt von Sergio Amancio liegt im Bereich Fügetechnologie. Ein für die Flugzeugindustrie wichtiger Bereich: Denn die Schwachstellen im Flugzeugbau sind die Fügestellen oder Schweißnähte. Risse entstehen zumeist hier. Bevor neue Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde im Flugzeugbau eingesetzt werden können, ist daher intensive Forschung nötig.

Die neue Nachwuchsgruppe von Amancio, „Advanced Polymer-Metal Hybrid Structures“ am Institut für Werkstoffforschung in Geesthacht, untersucht die Grenzflächeneigenschaften dieser neuen Hochleistungswerkstoffe. Bislang sind solche Verbindungen zwischen Kunststoff-Verbundwerkstoffen und Leichtbaulegierungen noch kaum im Labormaßstab getestet worden. Einige der neuartigen Kunststoffe, so genannte polymerbasierte Nanocomposite, werden im Geesthachter Institut für Polymerforschung speziell für die Nachwuchsgruppe entwickelt und in Zusammenarbeit mit der Nachwuchsgruppe untersucht.

Rund zwei Millionen Euro für den Nachwuchs
Dr. Sergio Amancio hat sich in einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren mit Fachbegutachtungen und Präsentationen vor einer interdisziplinären Jury durchgesetzt: Seit dem Jahr 2002 hat die Helmholtz-Gemeinschaft insgesamt 116 Nachwuchsgruppen gefördert. Die Kosten werden zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft gedeckt. Zur anderen Hälfte werden die Nachwuchsgruppen von den Helmholtz-Zentren finanziert. Mit den Geldern in Höhe von 1,9 Millionen Euro kann Nachwuchsgruppenleiter Amancio fünf weitere Mitarbeiter sowie die Laborausstattung über fünf Jahre finanzieren.

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