Centrum für Angewandte Nanotechnologie CAN wird neuer Forschungsbereich am Fraunhofer IAP

Halbleiternanopartikel (Quantum Dots) unter UV-Licht-Anregung: mit zunehmender Größe (von links nach rechts) ändert sich ihre Fluoreszenz. Fraunhofer CAN, Fotograf: Edgar Wacker

Fluoreszierend, magnetisch, katalytisch aktiv oder elektrizitätsleitend – Die Partikelsysteme, die CAN entwickelt, sind äußerst vielseitig. Künftig sollen sie vor allem in Displays, in Solar- und Brennstoffzellen, in der Diagnostik oder als Spezialpolymere für kosmetische Anwendungen eingesetzt werden.

»Das Portfolio vom CAN ergänzt das Kompetenzspektrum des Fraunhofer IAP hervorragend, da die Expertisen beider Einrichtungen komplementär sind. Das ermöglicht uns eine Erweiterung der Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Optoelektronik und Medizintechnik«, erklärt Professor Alexander Böker, Leiter des Fraunhofer IAP.

Erste gemeinsame Projekte, die die Integration vorantreiben, sind beispielsweise die Entwicklung von Sicherheitsmerkmalen für den Plagiatschutz, von optischen Sensoren für Hyperspektralkameras oder Schnelltests in der medizinischen Diagnostik.

»Die Anbindung an die Fraunhofer-Gesellschaft eröffnet uns völlig neue Perspektiven, auch in Bereichen, in denen wir bisher nicht aktiv waren. Denn über die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAP hinaus werden wir gemeinsam mit anderen Fraunhofer-Instituten neue Themenbereiche erschließen«, freut sich Professor Horst Weller, der neben der Leitung des Forschungsbereichs CAN einen Lehrstuhl am Institut für Physikalische Chemie der Universität Hamburg innehat. In der Wissenschaft ist Weller vor allem für seine Forschung zur kolloidalen Herstellung von Nanopartikeln und deren Charakterisierung berühmt geworden.

Gegründet wurde die CAN GmbH im Jahr 2005 als Public Private Partnership von der Freien und Hansestadt Hamburg, der Universität Hamburg sowie namhaften Industrieunternehmen, die sich in einem Trägerverein zusammengeschlossen hatten. Mitglieder des Vereins waren u.a. die Firmen Beiersdorf AG, Eppendorf AG, Merck KGaA, Bode Chemie GmbH und das DESY sowie die Handelskammer Hamburg und die Hamburger Sparkasse.

Durch die enge Anbindung an die Hamburger Universitäten und Forschungseinrichtungen greift das heutige Fraunhofer-Zentrum für Angewandte Nanotechnologie CAN auf ein großes regionales Netzwerk international herausragender Forscher im Bereich der Nanowissenschaften, der Nanotechnologie und dem Bereich der Life Science zurück.

Das Fraunhofer IAP

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm ist spezialisiert auf Forschung und Entwicklung von Polymeranwendungen. Es unterstützt Unternehmen und Partner bei der maßgeschneiderten Entwicklung und Optimierung innovativer und nachhaltiger Materialien, Prozesshilfsmitteln und Verfahren. Neben der umweltschonenden, wirtschaftlichen Herstellung und Verarbeitung von Polymeren im Labor- und Pilotanlagenmaßstab bietet das Institut auch die Charakterisierung von Polymeren an. Synthetische Polymere auf Erdölbasis stehen ebenso im Fokus der Arbeiten wie Biopolymere und biobasierte Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen.

Die Anwendungsfelder sind vielfältig: Sie reichen von Biotechnologie, Medizin, Pharmazie und Kosmetik über Elektronik und Optik bis hin zu Anwendungen in der Verpackungs-, Umwelt- und Abwassertechnik oder der Automobil-, Papier-, Bau- und Lackindustrie.
Leitung: Prof. Dr. Alexander Böker

Media Contact

Dr. Sandra Mehlhase Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP

Weitere Informationen:

http://www.iap.fraunhofer.de

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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