Carl Zeiss SMT übergibt weltweit einzigartiges Elektronenmikroskop an Bonner Forschungszentrum caesar

Das so genannte CRISP (Corrected Illumination Scanning Probe)-System wurde vom Geschäftsbereich Nano Technology Systems (NTS) der Carl Zeiss SMT AG in Deutschland entwickelt und gefertigt.

Dank neuester Technologien in der Bildgewinnung mit Elektronen verschafft CRISP bisher unerreichte Einblicke in die innersten Eigenschaften von Materialien, bis hinunter auf die atomare Ebene. Das Gerät wird in der Materialforschung und im Bereich Life Science angewendet. Es ermöglicht spezielle Untersuchungen der Funktionalität von Materialien. Anhand der Untersuchungsergebnisse können Wissenschaftler die Beschaffenheit von Materialien besser verstehen und diese gezielt optimieren. So können bessere Werkstoffe und neue Materialien entwickelt werden.

Hochzufrieden zeigte sich Dr. Stephan Irsen, verantwortlich für die Elektronenmikroskopie am Institut caesar, anlässlich der erfolgreichen Geräteübergabe des CRISP-Mikroskops: „Die Möglichkeiten des Geräts sind herausragend und ermöglichen unseren Forschern und Partnern atomare Strukturabbildungen im Rasterbetrieb und eine spektroskopische Charakterisierung der atomaren Probenstruktur auf höchstem Niveau.“

Dr. Markus Dilger, Vorsitzender der Geschäftsführung des Geschäftsbereichs Nano Technology Systems von Carl Zeiss SMT betont: „Grundlagenforschung bedarf immer mehr der Möglichkeit, Aufbau und Eigenschaften von Materialien auf atomarer Ebene zu analysieren. Genau dieses Potential bietet das Transmissionselektronensystem CRISP und stärkt damit nicht nur das Forschungszentrum caesar sondern insgesamt den Forschungsstandort Deutschland.“

Carl Zeiss SMT ist weltweit einer der führenden Hersteller von Transmissionselektronenmikroskopen. Seit vielen Jahren investiert das Unternehmen in hohem Maße in die Weiterentwicklung seiner TEM-Systeme und entwickelt diese stetig bis an die Grenzen des technologisch Machbaren.

Details der Technologie

Eine besondere Anwendung des CRISP besteht neben der etablierten Projektionsabbildung der Probenstruktur in der Möglichkeit, eine atomar feine Elektronensonde über das Objekt zu führen (Scannen) und mit Hilfe der dabei generierten Probensignale ein Abbild der Probe rasterförmig aufzubauen (Scanning TEM). Durch den speziellen Korrektor im Beleuchtungssystem des CRISP wird hierbei eine Verbesserung der Ortsauflösung bis hin zu atomarer Auflösung möglich, d. h. es können Atome mit Abständen im Bereich von einem Zehnmillionstel Millimeter (=1 Angström) abgebildet werden. Zudem ermöglicht der Korrektor den Einsatz eines im Vergleich zu herkömmlichen Systemen um den Faktor 10 höheren Strahlstroms, welches die Verlässlichkeit chemischer Analysen und die Akquisitionszeit der Messungen signifikant verbessert.

Ergänzt werden die technologischen Highlights des CRISP um einen Monochromator, der die Energiebreite des Elektronenstrahls von ursprünglich 800meV auf 150meV reduziert. Hierdurch verringert sich einerseits der chromatische Bildfehler in der Abbildung und ermöglicht eine nachhaltige Steigerung des spektroskopischen Auflösungsvermögens des Mikroskops. Darüber hinaus wird bei der chemischen Elementanalyse mittels Elektronen- Energieverlust-Spektroskopie (EELS/ELNS) eine Energieauflösung ermöglicht, die bisher nur mit Synchrotronstrahlung erreichbar war.

Ansprechpartner
Carl Zeiss SMT AG
Markus Wiederspahn
Public Relations
Tel: +49 73 64 20-2194
Email: wiederspahn@smt.zeiss.com
Forschungszentrum caesar
Dr. Stephan Irsen
Ludwig-Erhard-Allee 2
Tel.: +49 (0) 228 9656-264
Email: irsen@caesar.de
Carl Zeiss SMT AG
Basierend auf einem weltweit führenden Know-How in licht-, elektronen- und ionenoptischen Technologien bietet Carl Zeiss SMT seinen Kunden in der produzierenden Industrie sowie in Forschung und Entwicklung ein breites Portfolio von Produkten, Serviceleistungen und Applikationslösungen an. Einsatz finden die marktführenden Systeme und Lösungen der Carl Zeiss SMT in den sich gegenseitig stärkenden Anwendungsfeldern der Nanotechnologie wie der Halbleitertechnik, der Materialforschung und den Life Sciences. Die weltweite Kundengemeinschaft wächst kontinuierlich. Als Innovationsführer für Lithographieoptik sowie optischen und partikelstrahlbasierten Inspektions-, Analyse- und Messsystemen öffnet Carl Zeiss SMT den Kunden zukunftsweisende Wege in industriellen Produktionsumgebungen, der Qualitätssicherung sowie der industriellen und universitären Forschung und Entwicklung. Zusammen mit Tochtergesellschaften in Deutschland, England, Frankreich und den USA beschäftigt die internationale Unternehmensgruppe rund 2.400 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2005/2006 erwirtschaftete Carl Zeiss SMT einen Umsatz von über 860 Millionen Euro. Die Carl Zeiss SMT AG ist ein 100%-iges Tochterunternehmen der Carl Zeiss AG.

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