Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Tübinger Materialforschung

Graduiertenkolleg „Chemie in Interphasen“ erhält 2 Millionen Mark

Das Graduiertenkolleg „Chemie in Interphasen“, das am Institut für Anorganische Chemie der Universität Tübingen angesiedelt ist, erhält für die nächsten drei Jahre zwei Millionen Mark Förderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Aufgrund der aktuellen Fragestellungen und der positiven Einschätzung der Forschungs- und Studienprogramms empfahlen die Gutachter sogar eine thematische und damit personelle Ausweitung des Kollegs, das bereits die letzten drei Jahre von der DFG gefördert wurde. Dieser Empfehlung gemäß wurde die Förderungssumme erhöht.

Im Graduiertenkolleg „Chemie in Interphasen“ führen etwa 30 Doktoranden aus den Fächern Chemie, Physik und Informatik mit Unterstützung von Postdoktoranden thematisch koordinierte Doktorarbeiten durch, die sich auf den Schwerpunkt Materialforschung konzentrieren. Die Doktoranden kommen aus sechzehn Arbeitsgruppen der Universitäten Tübingen und Stuttgart, organisatorisch betreut werden die Forschungen am Institut für Anorganische Chemie in Tübingen.

Entwickelt werden vor allem umweltschonende und kostensenkende Synthesemethoden für technisch wichtige Produkte, etwa Hochleistungskunststoffe, und subtile Verfahren für die Trennung wertvoller Substanzen, zum Beispiel bei Vitaminen oder Arzneimitteln synthetischer und pflanzlicher Herkunft. Gleichzeitig gibt es ein fächerübergreifend angelegtes Studienprogramm, in dem theoretische Grundlagen und praktische Fertigkeiten zur Entwicklung und Untersuchung neuer Materialien (etwa Katalysatoren) vermittelt werden. Insofern dient das Gradiertenkolleg vorrangig der gezielten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Interdisziplinäre Betreuung ermöglicht den Doktoranden, sich über die Thematik der eigenen Doktorarbeit hinaus intensiv mit anderen Themenbereichen zu beschäftigen. Dazu dienen Vorlesungen, Seminare, Workshops, Veranstaltungen zu Steigerung der sozialen Kompetenz, Sprachkurse und praktische Arbeiten, die in den verschiedenen Arbeitsgruppen des Kollegs angeboten werden.

Die Teilnahme der jungen Wissenschaftler an internationalen Tagungen wird vom Kolleg finanziell unterstützt. Die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen verstärkt den Teamgeist in den Arbeitsgruppen. Mit den gemeinsam erzielten, in bedeutenden Zeitschriften veröffentlichten publizierten Ergebnissen erreichten die an dem ersten Kolleg beteiligten Arbeitsgruppen innerhalb von wenigen Jahren ein hohes fachliches Ansehen in der Materialforschung. Erfolgreichen Absolventen des Graduiertenkollegs eröffnet dieses Ausbildungsprogramm hervorragende Berufschancen. Im Anschluss an dieses Graduiertenkolleg, das bis 2004 finanziert wird, kann eine Förderung des Kollegs für weitere drei Jahre beantragt werden

Weitere Informationen:

Institut für Anorganische Chemie
Prof. Dr. Ekkehard Lindner
Auf der Morgenstelle 18
72076 Tübingen
Tel.: 07071-29 7 2039
Fax: 07071-29 5306
E-Mail: ekkehard.lindner@uni-tuebingen.de

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Michael Seifert idw

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

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