Metallschäume – neuer Werkstoff für die Wärmeübertragung

Forschung liefert grundlegende Daten für mögliche technische Anwendungen

Offenporige Metallschäume gibt es seit etwa 20 Jahren. Das Material ähnelt Knochengewebe, es ist leicht, mechanisch fest, kann von Flüssigkeiten und Gasen durchströmt werden und verfügt über große innere Oberflächen. Mit diesen Eigenschaften bietet der Werkstoff ideale Voraussetzungen für einen Einsatz in der Klima-, Kälte- und Lufttechnik. Haupthindernis bislang für eine breite technische Anwendung waren Wissenslücken über die thermischen und physikalischen Eigenschaften des Materials. In einem theoretisch-experimentellen Forschungsprojekt wurden jetzt Rechenmethoden und Algorithmen zur Beschreibung der Eigenschaften sowie Kriterien für den möglichen Einsatz in wärmetechnischen Komponenten erarbeitet. Das neue BINE-Projekt-Info „Metallschäume in der Wärmetechnik“ (12/2005) stellt die Ergebnisse vor.

Im Rahmen des Projektes wurden erfolgreich hochwertige Labormuster verschiedener wärmetechnischer Komponenten entwickelt und erprobt, um die praktischen Einsatzmöglichkeiten beurteilen zu können. Metallschäume ermöglichen im Vergleich zu konventionellen Werkstoffen höhere Leistungsdichten und vielseitigere Konstruktionsmöglichkeiten bei kompakter Bauweise. Als besonders aussichtsreiche Einsatzgebiete für Metallschäume kristallisierten sich Wärmeübertrager in Kollektoren und Latentwärmespeichern, Strömungsvergleichmäßiger sowie Rekuperatoren und Kühlelemente für flüssige Fluide heraus.

Als Ergebnis des Projekts stehen jetzt praxistaugliche Werkzeuge für Auslegung und Dimensionierung von Komponenten aus Metallschäumen zur Verfügung. Allerdings wurde auch klar, in welchen Anwendungsbereichen Metallschaumkomponenten keine Vorteile brächten. Die Broschüre „Metallschäume in der Wärmetechnik“ ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst des FIZ Karlsruhe erhältlich – telefonisch unter 0228/9 23 79-0

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer