Neue Bespannung für Ultraleichtflugzeuge
Aus der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) mit BMWA-Förderung
In den letzten Jahren boomt die Ultraleichtfliegerei, denn sie ist kostengünstig und umweltfreundlich. Ultraleichtflugzeuge sind motorgetriebene Luftsportgeräte mit maximal zwei Personen Besatzung und maximaler Abflugmasse von 472,5 Kilogramm. Das Bespannmaterial für Ultraleichtflugzeuge muss der Flugzeugbauer gegenwärtig mittels Pinselanstrich selbst beschichten und so einsatzfähig machen. Diese manuelle Beschichtung ist nicht nur teuer und zeitaufwändig, sondern erschwert auch einen gleichmäßigen Auftrag des Beschichtungsmaterials, der für die Sicherheit eines leichtgewichtigen Flugkörpers besonders wichtig ist. Außerdem ist die Bespannung bislang – auch wegen der erhöhten UV-Belastung – wenig alterungsbeständig. Und bei den Lackierarbeiten werden unkontrolliert Lösungsmittel freigesetzt.
Mit Unterstützung der AiF haben Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Leder und Kunststoffbahnen im sächsischen Freiberg gemeinsam mit der Lanitz-Prena Folien Factory GmbH einen fertig beschichteten Bespannstoff entwickelt, den der Kunde direkt auf sein Flugzeug aufbringen kann. Das Trägermaterial ist ein hochfestes, besonders leichtes und industriell herstellbares Polyestergewebe. Dieses Gewebe ist den vergleichbaren Geweben zur Bespannung von UL-Flugzeugen, die zurzeit auf dem Markt angeboten werden, in Flächengewicht und Festigkeit deutlich überlegen. Die Beschichtung basiert auf einem Polyurethan-Zweikomponenten-System und ist durch spezielle Zusätze äußerst lichtstabil und widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Auch bei der Entwicklung von Zelten und Segeln können die Forschungsergebnisse zum Einsatz kommen. Im Anschluss an das IGF-Projekt ist das Thema über das Programm Pro Inno weiterentwickelt worden.
Ansprechpartner: Dr. Ines Bilas, Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen (FILK), Freiberg, E-Mail: ines.bilas@filkfreiberg.de, Tel.: 03731 366-124
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