Freie Fahrt auf stabilem Asphalt

Ein elastisches Polymer verstärkt die Fahrbahndecke – Die Nachricht

Davon träumen Autofahrer: freie Fahrt in den Urlaub und keine Staus durch Baustellen. Gute und sichere Straßen sorgen für ein bequemes Reisen. Dieser Traum kann wahr werden mit einem neu entwickelten Asphalttyp aus den Labors der BASF. Mit ihm werden die Straßenbeläge stabiler und halten um die Hälfte länger, bevor sich gefährliche Spurrillen oder Risse bilden. Das Geheimnis des Super-Belags: ein elastisches Polymer, das in Form eines flexiblen Gitters den Asphalt im Innersten zusammenhält. Das Produkt mit dem Namen Butonalâ wird dem Asphalt in geringen Mengen beigegeben und verstärkt durch seine vernetzende Wirkung die Eigenschaften des Bitumens: Mineralgesteine und Sand, die übrigen Zutaten des Asphalts, werden fester miteinander verbunden. Die Fahrbahndecke wird deutlich witterungsbeständiger, robuster – und damit sicherer. Das haben jetzt auch Praxistests auf einem Streckenabschnitt der Autobahn A1 Trier Richtung Köln bewiesen.

Straßen werden belastbarer – Die Story

Alltag auf den Straßen und Autobahnen: Immer mehr Autos und Lkw’s sind in unserer „mobilen“ Gesellschaft unterwegs. Das belastet – im wahrsten Sinne des Wortes – immer stärker unsere Straßen. Wie auf der Wiese ein Trampelpfad entsteht, so bilden sich in der Asphaltdecke gefährliche Spurrillen. Zwar müssen etliche Millionen Fahrzeuge über die Straße rollen, bis sich gefährliche Unebenheiten bilden.
Doch: wussten Sie, dass ein einziger 40 -Tonner die Asphaltdecke so stark wie 300 000 Pkw’s belastet? Der Schwerlastverkehr ist demnach eine der Hauptursachen für Straßenschäden. Darüber hinaus nagt die Witterung an der Straßendecke: Große Kälte macht den Asphalt spröde. Dringt dann noch Wasser ein, drohen Frostschäden. Anders im Sommer: In der Gluthitze eines Julitages heizt sich die grauschwarze Fahrbahn auf über 60 Grad Celsius auf. Der Belag wird weich, und die Räder graben um so leichter Spurrillen in den Asphalt.

Reparieren ist teuer, vorbeugen ist besser und vor allem sicherer. Am besten gelingt das mit intelligenter Chemie: „Wird Asphalt mit einem verbesserten Bitumen hergestellt, so können Haltbarkeit und Belastbarkeit der Straße bei Kälte oder hohen Temperaturen deutlich erhöht werden“, erklärt Jose Torres-Llosa von der BASF und verweist auf den neuen Asphalttyp. Das große Plus des Super-Belags: Er ist vielseitig verwendbar. Im Straßenneubau kann man ihn für die obere Binder- und Deckschicht der Fahrbahn einsetzen. Nur millimeterdünn, als Emulsion aufgetragen, ist er auch für Reparaturen verwendbar. So lassen sich schnell Unebenheiten wie Spurrillen ausgleichen und Ermüdungsbrüche beheben.

Höheres Bindevermögen des Bitumen – Der Hintergrund

Es ist schwarz und klebrig zäh: Kein anderes Material vermag Gesteinssplitter und Sand so fest zu Asphalt zu verbinden wie Bitumen. Als Rückstand der Kraftstoff- und Ölproduktion bleibt Bitumen in den Raffinerien übrig: ein Rohstoff für den Straßenbau, der im Asphalt gerade mal sechs bis sieben Prozent ausmacht. Seine Bindewirkung lässt sich noch einmal deutlich steigern, wenn man dem Bitumen ein vernetzendes Polymer zugibt. Butonal der BASF verbessert das Bitumen derart, dass eine damit hergestellte Asphaltdecke stabiler wird – und das sogar in einem größeren Temperaturbereich.

Butonal verbessert die Gebrauchseigenschaften des Bitumens – für jede Anwendung im Straßenbau: sei es als Bitumenemulsion für Reparaturen oder als Heißasphalt für den Straßenneubau. Kommt die Bitumenemulsion mit Mineralgestein in Kontakt, so entsteht spontan ein geschlossener Film. Eine Zugabe von Butonal verstärkt nicht nur das Bindevermögen dieses Bitumenfilms, sondern erhöht im Asphalt auch dessen Haftung auf deihn für die obere Binder- und Deckschicht der Fahrbahn einsetzen. Nur millimeterdünn, als Emulsion aufgetragen, ist er auch für Reparaturen verwendbar. So lassen sich schnell Unebenheiten wie Spurrillen ausgleichen und Ermüdungsbrüche beheben.

Vorausschauende Wartung – Die Perspektiven

Die längere Lebensdauer der Fahrbahn durch die Asphaltmodifizierung rechtfertige die Investitionskosten, meint Jose Torres Llosa, der für die BASF dieses Geschäftsfeld bereits in den USA betreut hat. Das Unternehmen strebt mit der Asphaltmodifizierung nun auch auf den europäischen Markt. Auf einer Teststrecke der Autobahn A1 wurde kürzlich der Einsatz von Butonal im Asphalt für den Neubau und bei Reparaturen untersucht. Mit bestem Ergebnis: Der innovative Straßenbelag neigt deutlich weniger dazu, Spurrillen zu bilden, als die herkömmliche Variante. Das hat ein Untersuchungsbericht der Ingenieurgesellschaft für technische Analytik bescheinigt.

„Mit diesem positiven Ergebnis wollen wir den polymermodifizierten Asphalt, der in den USA schon standardmäßig verwandt wird, auch hierzulande stärker vermarkten“, erklärt Johannes Türk, BASF-Marketingexperte für Dispersionen.

Und noch ein weiterer Trend kommt aus den USA: „Immer wichtiger wird der Aspekt der vorbeugenden Instandsetzung“, erläutert Torres-Llosa. Gleich nach Auftreten erster Risse und Ablösungen von Asphalt können größere Straßenschäden durch eine leichte Reparatur vermieden werden. Für diese millimeterdicken Ausbesserungen sind besonders Bitumenemulsionen geeignet. So ergebe sich das Potenzial, durch die Investition einer einzigen Reparatur-Mark etwa 10 Mark für die vermiedene Straßensanierung einzusparen. Sicherer und bequemer fahren und dabei Geld sparen – darauf fährt sicher nicht nur Finanzminister Eichel ab.

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