Neue aromatische thermoplastische Polyurethane entwickelt

Eine hohe Transparenz selbst bei großen Wanddicken, eine gute UV-Stabilität und ein im Vergleich zu Standardtypen deutlich verringerter Gelbwert – das sind die Stärken neuer aromatischer Typen des thermoplastischen Polyurethans (TPU) Desmopan®. „TPU-Varianten mit dieser Charakteristik sind auf dem Markt eine Rarität und daher sehr gefragt“, erklärte Dr. Eva Gestermann, Produktentwicklerin für diese Materialklasse bei Bayer Polymers, einem Unternehmensbereich der Bayer AG. Große Marktchancen sieht die Forscherin vor allem bei Spritzgießteilen für Sportartikel aller Art. Denn dort ist häufig eine hohe Transparenz gefordert, um einen möglichst großen Spielraum bei Dekor und Design zu haben.

Gerade im expandierenden Markt für Sport- und Freizeitschuhe ermöglichen die neuen TPU-Varianten interessante „Einblicke“. „Sie eignen sich hervorragend als verschleißfeste Fenster für Dekors und Firmenlogos, und das selbst im hochbeanspruchten Sohlenbereich“, erläutert Alexandre Savignani, Leiter des TPU-Segments Sport&Leisure. In dieser Anwendung macht sich zudem die für TPU charakteristische hohe Abrieb-, Reiß- und Weiterreißfestigkeit bezahlt.

Steifere Einstellungen der neuen Materialtypen sind selbst bei größeren Wanddicken noch hochtransparent und erfüllen so die aktuellen Anforderungen an Werkstoffe für den „durchsichtigen“ Skischuh. Dieser gibt den Blick frei auf konstruktive Details und das Design des Innenschuhs. „Dadurch lassen sich“, so Savignani, „völlig neue modische Akzente setzen.“ Und die können auf Dauer nicht verblassen. Denn die hohe Oberflächenkratzfestigkeit und UV-Stabilität des TPU sorgen für eine lang anhaltende Farbbrillanz des Skischuhs.

Die neuen Desmopan® Typen sind gut verträglich mit Pigmenten, Perlglanz und Metallflakes wie Aluminiumflocken, was optische Spezialeffekte ermöglicht. Ein besonderer „Gag“ ist die nachträgliche Einfärbung mit fluoreszierenden Farbstoffen (LISA). Sie wandeln das einfallende Licht in Licht längerer Wellenlänge um, das dann an den Kanten der TPU-Komponente markant leuchtend austritt.

„In Punkto Verarbeitungseigenschaften hat uns überrascht, dass sich die eigentlich als Spritzgießtypen entwickelten Einstellungen unabhängig von der Härte alle auch sehr gut extrudieren lassen“, blickt Gestermann zurück. Damit können aus ihnen auch typische Extrusionsteile wie Schläuche oder Riemen produziert werden.

Media Contact

BayNews

Weitere Informationen:

http://www.bayer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer