Alternativen für Seltene Erden gesucht

Als Reaktion auf die künstliche Verknappung der Metalle der Seltenen Erden sucht SPECTARIS in einem Industrieprojekt mit seinen Mitgliedsunternehmen der optischen Technologien nach Alternativen.

Die Unternehmen benötigen die zur Gruppe der „Seltenen Erden“ gehörende Verbindung Ceroxid als Bestandteil von Poliermitteln für die Politur hochpräziser Optiken. Durch die Exportbeschränkungen des Hauptlieferanten China und die stark gestiegene Nachfrage aus der Elektronikindustrie ist dieses derzeit nur unregelmäßig und zu sehr hohen Preisen auf dem Markt verfügbar.

In diesem Industrieprojekt werden auf alternativen Substanzen basierende Poliermittel wie Aluminium- und Zirkonoxid getestet. Diese sind zwar schon teilweise als Poliermittel im Einsatz, konnten aber Ceroxid wegen dessen guten Eigenschaften und Verfügbarkeit nie flächendeckend ersetzen.

Für die Erfassung der Versuchsergebnisse der unterschiedlichen Testreihen wird ein abgestimmtes Bewertungsschema verwendet. Zum Abschluss der Screeningphase Ende November soll feststehen, in welchem Umfang und zu welchen Themen weitergehender Forschungsbedarf besteht. Poliermittel, die positive Ergebnisse aufweisen, könnten in einer anschließenden Optimierungsphase in Kooperation mit den am Industriekonsortium beteiligten Poliermittelherstellern weiter untersucht werden. Dazu ist beim Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Forschungsprojekt „Alternative Poliermittel“ in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Deggendorf beantragt.

Darüber hinaus wird durch das Konsortium die Möglichkeit der Rückgewinnung von Ceroxid aus Glaspolierschlämmen erforscht. Recyceltes Ceroxid guter Qualität könnte wieder als Poliermittel verwendet werden. Bei nicht ausreichender Qualität des recycelten Ceroxids kann es z.B. in der Elektronikindustrie eingesetzt werden und dadurch die Nachfrage nach Ceroxid indirekt entspannen. Da neben der Verfügbarkeit auch die Preissteigerung von Ceroxid eine wichtige Rolle spielt, wird in einem dritten Arbeitspaket die längere Haltbarkeit von Poliermitteln im Kreislauf untersucht.

Das SPECTARIS-Industriekonsortium ist im Dezember 2010 angelaufen. Die beteiligten Unternehmen treffen sich in regelmäßigen Abständen, um neue Ergebnisse zu präsentieren und den weiteren Ablauf der Versuche festzulegen. Die frühzeitige Einbeziehung der Poliermittelhersteller in das Konsortium soll dabei die Frage nach der im industriellen Maßstab verfügbaren Menge und der Stabilität der Lieferchargen alternativer Poliermittel beantworten.

SPECTARIS, der Verband der Hightech-Industrie, vertritt im Fachverband Photonik + Präzisionstechnik unter anderem 94 Hersteller von Optischen Technologien. Die Schlüssel- und Querschnittstechnologien sind in verschieden Branchen, wie etwa in der Medizintechnik, im Maschinenbau, im Halbleiter-, Beleuchtungs- oder Energiebereich zu finden. Die Optischen Technologien erzielten 2010 in rund 1.000 Unternehmen in Deutschland einen Gesamtjahresumsatz von rund 21,9 Milliarden Euro und beschäftigten mehr als 124.000 Menschen. SPECTARIS unterstützt seine überwiegend mittelständischen Mitgliedsunternehmen sowohl durch aktives Branchenmarketing im In- und Ausland, die Vertretung der Interessen gegenüber der Politik, als auch durch diverse Serviceangebote wie Seminare und der Zulieferung von Branchendaten.

Bildmaterial zur Pressemeldung finden Sie unter http://www.spectaris.de/verband/presse/bildmaterial/produktfotos-photonik.html.

Pressekontakt:
Daniela Waterböhr
Verbandskommunikation
Fon +49 (0) 30 41 40 21-59
Fax +49 (0) 30 41 40 21-33
waterboehr@spectaris.de
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SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V.

Werderscher Markt 15, D-10117 Berlin

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Daniela Waterböhr SPECTARIS

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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