Verbesserte Logistik optimiert den Service für Spindeln

Die Spindel muss als Herz verschiedenster Maschinen und Anlagen zuverlässig funktionieren. Sonst kann es teuer werden. Zielgerichteter Service gilt daher in der Spindel-Branche als besonders wichtig.

Um dem jederzeit bestmöglich nachzukommen, hat die Weiss Spindeltechnologie GmbH, Schweinfurt, ihre Prozesse im eigenen Service mit einer Wertstromdesign-Analyse durchgehend optimiert. Eine Besonderheit: Die Prozessverbesserung beschleunigt nicht nur die Abwicklung von Aufträgen für eigene Produkte, auch Fremdfabrikate werden prozessoptimiert in Stand gesetzt.

Die Herangehensweise bei der ersten Analyse war pragmatisch: Ein Projektteam wurde gebildet und im ersten Schritt von einem externen Berater über die Verfahrensweise des Wertstromdesigns informiert. Mit diesem Wissen galt es, anschließend den Ist- und Soll Zustand des Material- und Informationsflusses der Servicezentrale in Maroldsweisach zu beschreiben und zu bewerten.

Über die wichtigsten Ziele war sich das Projektteam schnell einig: Die Fertigung musste kunden- und prozessorientiert aufgebaut und mit einer bedarfsgerechten Kapazitätsauslastung verknüpft sein. Gleichzeitig galt es, kurze Durchlaufzeiten zu realisieren und mit möglichst geringem Steuerungsaufwand eine hohe Lieferfähigkeit zu garantieren.

Sollprozesse werden weiter ausgestaltet

Im zweiten Schritt entwickelten einzelne Teams diese Sollprozesse weiter, gestalteten sie aus und erfüllten sie mit Leben. Basis der neuen Struktur ist eine auf praktischer Erfahrung beruhende 80/20-Regelung: 80% Standardmontage, 20% Sonder-Spindel-Montage (SSM). Hohe Qualität wird in jedem Fall garantiert.

Die Standardmontage achtet auf wertstromdesignte und kostenoptimierte Prozesse. Demgegenüber liegen der Abteilung Sonder-Spindel-Montage andere Prioritäten zu Grunde: Sie erledigt Servicearbeiten mit besonderem Anspruch an die Durchlaufzeit, was zum Beispiel klare Priorität hat, wenn bei einem Kunden ein Maschinenstillstand vorliegt.

Außerdem werden im SSM-Service nicht nur Weiss-eigene Spindelprodukte repariert. Auch Spezialaufträge an Fremdfabrikaten, zu denen es keine kompletten Zeichnungssätze gibt, werden dort zuverlässig erledigt.

Auftragseingang differenziert Standard- und Sonderspindel

Um einen zuverlässigen logistischen Ablauf garantieren zu können, muss direkt beim Auftragseingang festgestellt werden, ob es sich um einen Standard- oder einen Sonderspindel-Auftrag handelt. Diese Entscheidung treffen die jeweils zuständigen Sachbearbeiter in enger Abstimmung mit der Leitung des Reparatur & Service Center (RSC).

Entsprechend gekennzeichnet, geht die Spindel ihren Weg vom Wareneingang über die elektrische und mechanische Eingangsinspektion hin zur Demontage, Reinigung und Teile-Nacharbeit. Ergänzt um erforderliche Neuteile, wird sie anschließend zur Vormontage gebracht und dann in der Endmontage fertiggestellt. Sind finale Tests auf dem Prüffeld abgeschlossen, geht die technisch neuwertige Spindel über den Warenausgang direkt zum Kunden.

Neue Struktur erlaubt schnelle Reaktion auf Kundenanfragen

Dabei ermöglicht es die neue Struktur, mit noch mehr Maschinen und Werkzeugen besonders schnell zu reagieren. In dringenden Fällen erledigen die Service-Spezialisten den routinemäßigen Spindellagertausch an Weiss- und Fremdprodukten jeder Art mit einer Durchlaufzeit von maximal fünf Tagen – abhängig von der Verfügbarkeit der Ersatzteile.

Die SSM in Maroldsweisach nimmt jegliches Fabrikat von Hauptspindeln für Werkzeugmaschinen an. Selbst wenn noch keine Geschäftsbeziehungen zu dem Anwenderunternehmen bestehen, werden Servicearbeiten gerne erledigt, denn Weiss ist immer daran interessiert, neuen Kunden seine effiziente Dienstleistung anzubieten.

Basis des umfangreichen und schnellen Service ist das Know-how aller Mitarbeiter und Führungskräfte der Service-Hauptniederlassung in Maroldsweisach und ihrer weltweiten Niederlassungen. Über zwei Jahre wurden regelmäßige Workshops und Trainings durchgeführt, um Prozesse zu beschreiben, das Fertigungs- und Montagelayout modernsten Anforderungen anzupassen, Qualifizierungsmaßnahmen durchzuführen und die neuen Abläufe zu vermitteln.

Durchlaufzeiten anhand einer Wertstromanalyse optimiert

Darüber hinaus hat der Spindelspezialist in zusätzliche Maschinen, wie beispielsweise in eine weitere Anpassschleifmaschine, investiert. Eine Wertstromanalyse zeigte nämlich auf, dass damit die Durchlaufzeiten deutlich reduziert werden können. Inzwischen hat sich dies im praktischen Einsatz bestätigt.

Wie wichtig dem Spindelspezialisten der Servicegedanke ist, beweist auch die Tatsache, dass Weiss gemeinsam mit dem Mutterkonzern Siemens ein weltweites Servicenetzwerk aufgebaut hat. Außer der Zentrale in Deutschland gibt es noch sechs zusätzliche SWSS-Stützpunkte (Siemens-Weiss-Spindle-Service) mit vielfältigen Kompetenzen. Sie befinden sich in England, Italien, den USA, Brasilien, China und Indien. Weitere sind in Planung.

Spindel-Service vor Ort auf vier Kontinenten

Mit diesem Netzwerk kann die Siemenstochter Weiss ihren Partnern und Kunden auf den vier wichtigsten Kontinenten einen kompetenten Servicepartner vor Ort anbieten. Nur in Ausnahmefällen müssen Spindeln in die Zentrale nach Deutschland geschickt werden. In der Regel erbringen die einzelnen SWSS-Stützpunkte die angefragten Reparatur- und Serviceleistungen eigenständig.

Fred Elflein ist Serviceleiter bei der Weiss Spindeltechnologie GmbH, 97424 Schweinfurt.

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Fred Elflein MM MaschinenMarkt

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