Perfekter Start für EU-Projekt CLAiM

Zum eintägigen Auftakt-Workshop von CLAiM in der Türkei kamen rund 50 interessierte Unternehmen und verfolgten mit großem Interesse die Vorträge zu geplanten Optimierungen beim Dünnblechschweißen.

In der Transport- und Automobilindustrie zeichnet sich ein klarer Trend Richtung Leichtbau unter Verwendung hochfester Bleche aus Edelstahl und Aluminium ab. Für eine möglichst hohe Wettbewerbs¬fähigkeit setzten insbesondere KMUs auf schnellere Produktionsprozesse ohne Einbußen in der Qualität. Daher hat sich das Projekt CLAiM (Customised Laser-Aided Plasma Arc Welding of Light Alloys and Steels) zum Ziel gesetzt, im gut etablierten Plasmaschweißen die Prozesszeiten zu verkürzen und gleichzeitig signifikant höhere Schweißnaht-Qualitäten zu erreichen.

Kernidee ist ein laserstabilisierter Fügeprozess, der jüngst im Lichtbogenschweißen überzeu¬gende Ergebnisse zeigte. Durch Kombination eines Lasers mit 400W Ausgangs¬leis-tung und einer Plasma-Schweißquelle soll die bisher maximal mögliche Fügegeschwindig¬keit um bis zu 50% gesteigert werden. Dadurch reduziert sich der Hitzeeintrag in das Metall und die Qualität der Schweißnaht wird signifikant verbessert. Als weiterer Effekt wird eine um rund 30% größere Schweißtiefe angestrebt.

Das Vorhaben wurde im Frühjahr im Rahmen des ersten CLAiM-Workshops in der Türkei den rund 50 teilnehmenden Unternehmen vorgestellt. Unter anderem präsentierte das deutsche Unternehmen Merkle die erforderliche Schweißanlage, das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) erläuterte die Prozessidee und der spanische Partner Tecnalia die Schweißprozesskon¬trolle. Außerdem konnten sich die eingeladenen türkischen Firmen über Möglichkeiten zur Teilnahme an EU-Projekten sowie über weitere Förderinitiativen für Kooperationen mit deutschen Partnern informieren. Zum Workshop eingeladen hatte Prof. Arif Demir, Vizepräsident der Universität Kocaeli.

Ein wichtiges Ziel von CLAiM ist, durch die Einführung eines deutlich verbesserten Blechschwei߬verfahrens bei gleichzeitig relativ geringen Investitionskosten die Position von KMU am Markt nachhaltig zu stärken. „Die hohe KMU-Beteiligung am Workshop war für uns ein idealer Einstieg“, erläutert Jörg Hermsdorf vom LZH. „Durch eine frühzeitige enge Zusammenarbeit mit kleineren und mittleren Unternehmen ist ein schneller Transfer der Entwicklungsergebnisse in die Zielgruppe zu erwarten.“

Im Projekt CLAiM arbeiten bis September 2012 zwei europäische Forschungsinstitute und vier Unternehmen zusammen: Tecnalia Automotive und Taller de Modelos y Troqueles, S.L. (Spanien), Form Engineering Ltd. (Türkei), Laser-Tech (Tschechien) sowie Merkle Schweißanlagen-Technik und das Laser Zentrum Hannover (Deutschland). Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden aus Mitteln des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU unterstützt. Projektträger ist die REA-Research Executive Agency htpp://ec.europa.eu/research/rea [FP7/2007-2013] [FP7/2011-2013], Fördervertrag n° [262449].

Kontakt:
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Michael Botts
Hollerithallee 8
D-30419 Hannover
Tel.: +49 511 2788-151
Fax: +49 511 2788-100
E-Mail: m.botts@lzh.de
http://www.lzh.de
Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist eine durch Mittel des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.

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