Maschinenteile effizient feinschleifen

Im Maschinenbau kommt es beim Feinschliff auf höchste Präzision an. Für die Qualität der Werkstücke ist es wichtig, dass möglichst wenig Reibungswärme entsteht und die nicht zu vermeidende rasch abgeleitet wird.

Das aktuelle BINE-Projektinfo „Energieeffiziente Feinbearbeitung im Maschinenbau“ (03/2013) stellt ein neues Schleifverfahren für die Autoindustrie vor, das mit minimalen Mengen an Schmier- und Kühlstoffen auskommt. Im Vergleich zur bisher üblichen Überflutungskühlung halbiert das neue Verfahren den Energieverbrauch.

In der Nockenwellenfertigung der Volkswagen AG im Werk Salzgitter wurde das neue Verfahren, die sogenannte Minimalmengenschmierung, an einem Produktionsprozess erstmals im industriellen Maßstab erprobt. Die Forscher optimierten dabei Schleifmaschine, Schleifkörper und die Schmierstoffzufuhr. Ziel war, es sollte nur so viel Reibungswärme entstehen, wie schadlos über Werkzeug und Späne abgeführt werden kann. Dazu wurde der Herstellungsprozess des Schleifmittels geändert und dieses wurde dabei mit einer gelaserten, mikrostrukturierten Oberfläche versehen. Der Schmierstoff wird jetzt dosiert über ein Zweikanal-Düsensystem zugeführt. Dies ermöglicht ein optimales Mischungsverhältnis von Druckluft und Schmierstoff.

Die Herstellung von Nockenwellen bot sich als Pilotanwendung an, weil die induktionsgehärteten Chromstähle, die Geometrie der Werkstücke und die geforderte Präzision sehr anspruchsvoll sind. Wenn dieses Projekt erfolgreich verläuft, lässt sich das neue Verfahren auch auf andere Produktionsprozesse übertragen.

Die bisherigen Ergebnisse sind aussichtsreich. Bei den in Salzgitter hergestellten zwei Millionen Nockenwellen im Jahr lässt sich der Stromverbrauch bei der Produktion um mindestens 2,4 Mio. kWh senken. Dem stehen minimale Zusatzinvestitionen von vier Cent pro Nockenwelle gegenüber. Das BINE-Projektinfo „Energieeffiziente Feinbearbeitung im Maschinenbau“ (03/2013) ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – unter www.bine.info oder 0228 92379-0.

Pressekontakt

BINE Informationsdienst
Uwe Milles
Tel. 0228/9 23 79-26
Fax 0228/9 23 79-29
E-Mail presse@bine.info
Kaiserstraße 185-197
53113 Bonn

BINE Informationsdienst ist ein Service von FIZ Karlsruhe und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.

FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die im öffentlichen Auftrag weltweit publizierte wissenschaftliche Information zugänglich macht und entsprechende Dienstleistungen zur Verfügung stellt. FIZ Karlsruhe hat die Aufgabe, den nationalen und internationalen Wissenstransfer und die Innovationsförderung zu unterstützen.

Media Contact

Rüdiger Mack idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Maschinenbau

Der Maschinenbau ist einer der führenden Industriezweige Deutschlands. Im Maschinenbau haben sich inzwischen eigenständige Studiengänge wie Produktion und Logistik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik und andere etabliert.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automatisierungstechnik, Bewegungstechnik, Antriebstechnik, Energietechnik, Fördertechnik, Kunststofftechnik, Leichtbau, Lagertechnik, Messtechnik, Werkzeugmaschinen, Regelungs- und Steuertechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer