„Esperanto für Ingenieure“ erleichtert mechatronische Zusammenarbeit

Am 25. März findet in Frankfurt/Main der AQUIMO-Tag des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) statt. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundforschungsprojekt soll die mechatronische Entwicklung im Maschinen- und Anlagenbau ermöglichen.

Denn gerade die interdisziplinären Phasen mit ihrem großen Einfluss auf Produkteigenschaften und Herstellungskosten werden heute methodisch und softwaretechnisch schlecht unterstützt.

AQUIMO steht für „Adaptierbares Modellierungswerkzeug und Qualifizierungsprogramm für den Aufbau firmenspezifischer mechatronischer Engineeringprozesse“. Ziel ist es, eine mechatronische Modellierungsmethode zu schaffen, mit der unterschiedlich ausgebildete Teams Produkte schneller entwickeln können. Maschinenbauer, Elektrotechniker und Softwareentwickler sollen in Systemen denken und verstehen können, was die Kollegen der anderen Fachrichtungen planen – und warum.

Die Grundlage bilden einheitliche „Sprache“, veränderte Arbeitsorganisationen und situationsgerechte Qualifizierungen. Die Ergebnisse werden beim AQUIMO-Tag präsentiert. Wichtigstes Ziel war ein tatsächlich vermarktbares Produkt für eine mechatronische Modellierungsmethode, umgesetzt in einem passenden Modellierungswerkzeug, sowie ein zugehöriges Qualifizierungsprogramm.

Ungewöhnlich für ein technisch orientiertes Projekt war die bildungs- und arbeitswissenschaftliche Begleitforschung – hier durch die Juniorprofessur für CSCL – Computer Supported Collaborative Learning von Jun.-Prof. Dr. Michael Klebl, FernUniversität in Hagen. Die CSCL-Ergebnisse flossen in die Realisierung des Projektziels „mechatronische Modellierungsmethode“ ein.

Die technische Seite wurde von Heller Machines – Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH, Homag Holzbearbeitungssysteme AG, Nagel Maschinen und Werkzeugfabrik GmbH, Mind8 GmbH & Co. KG, Hochschule Esslingen und Kompetenznetzwerk Mechatronik abgedeckt. Projektträger ist das Forschungszentrum Karlsruhe.

Fachübergreifende Konstruktion mit einer gemeinsamen Sprache

Ein neu entwickeltes Software-Werkzeug macht bei der fachübergreifenden Konstruktion mit einer gemeinsamen Sprache einerseits Expertenwissen für alle Beteiligten verfügbar. Zum Zweiten geht es darum, allen begreifbar zu machen, woran sie zusammen arbeiten. Drittens müssen alle verstehen, was Mechatronik ist: eine Ingenieursdisziplin, die Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik intelligent verknüpft, um die Gesamtfunktionalität einer Entwicklung zu optimieren.

Grundlage dafür ist die neue Konstruktionssoftware, die klar definiert, worüber man spricht. Diese stellt einen Baukasten mechatronischer Maschinenelemente zur Verfügung und macht Aufbau und Funktionen einer entwickelten Maschine für alle Disziplinen einfach sichtbar – von der ersten Idee bis hin zur fertig konstruierten Maschine. Geeignet hierfür ist eine dreidimensionale Darstellung – „Esperanto für Ingenieure“, so Michael Klebl.

Media Contact

Gerd Dapprich FernUniversität in Hagen

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