Betriebssicherheit von Heizungen und Motoren erhöhen

Der Prüfstand des ATES-FUELS Schnelltests. OWI Oel-Waerme-Institut GmbH

Heizungs- und Motorentechnik kann noch betriebssicherer werden. Das OWI Oel-Waerme-Institut hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Mitteldestillate wie Diesel oder Heizöl in Kombination mit Komponenten aus der Anwendungstechnik forciert auf ihre Langzeitstabilität getestet werden können. Auch die Auswirkungen auf die anwendungstechnischen Eigenschaften bei der Zumischung von Additiven und alternativen Brenn- und Kraftstoffen, wie zum Beispiel FAME, HVO oder BtL, können damit untersucht werden.

Der Schnelltest kann mit nur 60 Litern Brennstoff bereits nach 1.000 Stunden erste Ergebnisse liefern. Während die in DIN Normen festgelegten Grenzwerte lediglich zeigen, wie sich das Mitteldestillat vor dem Einsatz verhält, ermöglicht der ATES FUELS-Test des OWI Aussagen über die tatsächliche Lagerfähigkeit unter anwendungsnahen Bedingungen.

Lagerbedingungen wie Luftfeuchtigkeit, eine freie Wasserphase, Temperatur, Licht, der Eintrag von Buntmetallen wie Kupfer oder auch verstärkter Luftaustausch können über mehrere Jahre auf den Brennstoff einwirken und im ATES FUELS-Schnelltest variabel als Prüfparameter eingestellt werden.

Ein derartiges Testsystem ist unter anderem für die Mineralölwirtschaft und Unternehmen im Heizungsbau und der Automobilbranche interessant, die Komponenten oder komplette Systeme zur Qualifizierung ihrer Produkte testen möchten.

Die Ergebnisse können sowohl zur Optimierung von Mitteldestillaten und Additiven als auch technischer Komponenten und Systeme genutzt werden. Als Dienstleistung angeboten wird der ATES FUELS-Schnelltest von der TEC4FUELS GmbH, die das Verfahren in ihr Testportfolio übernommen hat.

Die Prüfmethode basiert auf einem Hardware-in-the-Loop-(HiL)-Konzept, bei dem der Brennstoff kontinuierlich im Kreis gepumpt und verbrennungstechnische Komponenten wie Filter, Pumpe, Vorwärmer und Düse durchströmt werden. Das Mitteldestillat wird beim Test aber nicht verbrannt, sondern hinter der Düse wieder abgeschieden und in den Brennstoffbehälter zurückgeleitet.

Das Testsystem besteht aus vier voneinander unabhängigen Apparaturen, in denen jeweils unterschiedliche Mitteldestillate auf mehrere Prüfparameter eingestellt werden können. Damit ist diese Methode besonders zeit- und kosteneffizient sowie umweltschonend. Die derzeitige Funktionsweise des Systems ist der eines Heizölbrenners nachempfunden, lässt sich aber flexibel auf Anwendungstechnik beispielsweise der Automobilindustrie anpassen.

Das IGF-Vorhaben 16967 N der Forschungsvereinigung Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V. – DGMK, Überseering 40, 22297 Hamburg wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

http://www.owi-aachen.de

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Michael Ehring idw - Informationsdienst Wissenschaft

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