Innovationspreis für Treppe aus Verbund-Sicherheitsglas

Entscheidungskriterien für die Jury war einerseits die besondere Länge der Wangen aus Verbund-Sicherheitsglas – mit 8,5 m sind sie rund 2,5 m länger als bei bisherigen Treppen dieser Art – und andererseits der erstmalige Einsatz einer rein kraftschlüssigen Anbindung der Edelstahl-Beschlagteile an die Wange. Dadurch können die Bohrungen und Bolzen entfallen, die bei den bisher üblichen formschlüssigen Punkthalterungen notwendig sind.

Möglich wurde dieser Schritt durch den Einsatz der hochfesten Zwischenlage Sentryglas Plus von Du Pont Glass Laminating Solutions für für Verbund-Sicherheitsglas. Diese Zwischenschicht verwendet Seele zur Herstellung der Stufen und Wangen als auch für die Anbindung der Halterungen. Seele hat die prämierte Ganzglastreppe gemeinsam mit der Universität Stuttgart entwickelt.

Dazu sagt Ingo Stelzer, Leiter Glasfertigung und Entwicklung Verbundstoffe bei Seele: „Bei unserer frei tragenden Treppe aus Verbund-Sicherheitsglas wollten wir zeigen, was heute technisch möglich ist. Indem wir alle konstruktiv wirksamen Verbindungen hochtransparent mit Sentryglas Plus gefügt haben, konnten wir die Verbindungsteile auf das Notwendigste reduzieren und so ein Maximum an optischer Leichtigkeit erreichen.“ Dank der hohen Festigkeits- und Steifigkeitswerte von Sentryglas Plus sowie einer neuartigen Laminiertechnik reichten dabei relativ kleine Flächen aus, um die Lasten sicher von den Stufen auf die Wangen zu übertragen. Herkömmliche heißschmelzende Zwischenlagen hätten diese Innovation nicht ermöglicht.

Die Wangen der Treppe bestehen aus drei je 15 mm dicken Flachglasscheiben des Typs Optiwhite von Pilkington mit 1,52 mm dicken Zwischenlagen aus Sentryglas-Folie. Die 1400 mm breiten und 300 mm tiefen Stufen sind aus vier Glasscheiben der gleichen Art gefertigt, wobei die Zwischenschicht laut Stelzer für eine besonders hohe Biegesteifigkeit sorgt.

Die vier auf die Wangen auflaminierten Edelstahl-Halterungen pro Stufe sind jeweils über einen nur etwa 40 mm x 100 mm großen Folienzuschnitt mit der Glas-Decklage verbunden. Die jeweiligen Gegenstücke, die in die Halterungen auf den Wangen eingreifen, sind direkt in eine Stufen-Zwischenlage einlaminiert.

Stelzer weiter: „Bei der Auslegung der Konstruktion gehen wir von einem Eigengewicht der Stufen von rund 60 kg und einer zusätzlichen Belastung durch drei Personen aus, insgesamt also von einem Gewicht von ca. 300 kg, das über die vier auflaminierten Halterungen kraftschlüssig übertragen werden muss. Die Sentryglas-Plus-Folie verfügt dabei über so gute mechanische Eigenschaften, dass die vier Kontaktflächen trotz ihrer geringen Größe hohe Sicherheitsreserven bieten. In Zusammenarbeit mit den beiden Stuttgarter Universitätsinstituten konnten wir dies unter statischen und dynamischen Belastungsbedingungen ebenso nachweisen wie die Alterungsbeständigkeit der Verbindung, auch bei langzeitiger Einwirkung von Feuchte, erhöhten Temperaturen und UV-Licht.“

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Josef-Martin Kraus MM MaschinenMarkt

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