Behältermanagement per RFID bietet Potenzial

Wenn von der RFID-Technik (Radio Frequency Identification) bei Logistikfragen die Rede ist, denken viele auch an den Barcode. Denn bei diesen Systemen gibt es auch einige Gemeinsamkeiten: Beide Systeme sind dazu da, Waren schnell und einfach identifizieren zu können.

Barcodes kennt man im Handel, der Industrie und Lagern schon lange. Genau dort hat auch die RFID-Technik ihren Haupteinsatzort, denn dort, wo Daten von Artikeln oder Waren schnell aufgenommen werden müssen, ist eine sinnvolle Anwendung dieser Systeme gegeben. Gerade beim Behältermanagement mit RFID könnten sich große Vorteile ergeben.

Jürgen Schultz, Vertriebsleiter der Bekuplast GmbH in Ringe stimmt der Aussage, dass das Potenzial der RFID-Technik groß ist, nur eingeschränkt zu: „Das Potenzial ist groß, entscheidend ist, ob die Technik dahinter einwandfrei funktioniert, um dieses große Potenzial auszuschöpfen.“

Als Vorteil beim Behältermanagement mittels RFID-Technik sieht er Pulklesungen, ein schnelles Erfassen der Daten und dadurch Einsparung von Zeit. Darüber hinaus könne man damit den Behälterinhalt besser identifizieren, die Rückverfolgung verbessern, die Transparenz und die Qualitätssicherung optimieren und den Bestand besser verfolgen. Auch habe man so eine lückenlose Dokumentation.

RFID punktet mit stets aktuellen Daten

Als weiteren Vorteil sieht Jürgen Schultz, dass die Datenträger sowohl les- als auch beschreibbar sind und die Daten stets aktuell sind. Deshalb ist es möglich, weitergehende Informationen auf dem Transponder unterzubringen, auch wenn er mit der Ware schon unterwegs ist.

„Auch der Behälterschwund wird reduziert“, denn mit der RFID-Technik könne man genau lokalisieren, welcher Behälter wo hingeht. Die Warenverfügbarkeit könne verbessert und die Effizienz gesteigert werden.

Es gebe aber auch Verbesserungen hinsichtlich der Prozessoptimierung, der Fehlerreduzierung und der Fälschungssicherheit. Eventuell könne das System sogar besser vor Diebstahl schützen. Auf jeden Fall sieht Schultz durch den Einsatz von RFID auch Möglichkeiten zur Serviceoptimierung. Ingesamt gesehen werden durch den RFID-Einsatz auf jeden Fall die Kosten gesenkt.

RFID-Lesegeräte noch nicht ausgereift

Aber der Bekuplast-Vertriebsleiter sieht auch noch Entwicklungsbedarf bei der RFID-Technik: „Die Lesesysteme, die so genannten Reader, sind noch nicht ausgereift.“ Und im Lebensmittelbereich ist es laut Schultz erforderlich, dass die Behälteridentifizierung fest mit dem Behälter verbunden sein muss, damit die Identifizierung bei den regelmäßigen Waschvorgängen nicht abgelöst werden kann.

Eine Möglichkeit wäre es, das Label fest mit dem Kunststoffbehältnis bereits im Herstellungsprozess (Spritzgießprozess) zu verbinden (Inmouldlabeling IML): „Hier laufen die Entwicklungen auf Hochtouren und sie sind dem Experimentierstatus schon entwachsen. Es bleibt aber die Frage nach der Lebensdauer dieser Label“, erläutert der Bekuplast-Vertriebsleiter. Gerade bei Einweglösungen stoße die Technik aus Kostengründen an ihre Grenzen.

„Im Großen und Ganzen steckt die Behälteridentifizierung mit RFID (vor allem hinsichtlich IML) noch in den Anfängen, einige Projekte beziehungsweise sehr umfangreiche Tests sind bis dato realisiert“, sagt Schultz. Der Umsatzanteil sei aktuell aber noch relativ gering. „Unsere Erwartungen für die nächsten Jahre gehen allerdings von deutlichen Steigerungen aus.“

Für die Anwender gilt es hinsichtlich der Verfahren, zwischen Klebelabel, Inmouldlabel und Direct-Printing auszuwählen, so Schultz. Hinsichtlich der Identifikationssysteme gebe es:

-die reine Klarschrift (fortlaufende Nummerierung)

-den 1-dimensionalen Barcode (EAN 128, Code 128 oder andere EAN-Codierungen, Interleaved 2/5) und

-den 2-dimensionalen Barcode (Datamatrix).

Eines weiß Jürgen Schultz schon heute ganz genau: „Der Umsatz mit Behältern ohne Markierung liegt bei unter 50% mit fallender Tendenz.“

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Reinhold Schäfer MM MaschinenMarkt

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