Werkzeugmaschinenbauer erhält Großauftrag aus Russland

Vertrauen ist die Basis für gute und lange Geschäftsbeziehungen. Diese Erfahrung macht MAG Boehringer immer wieder. Jüngst wurde die Geschichte um die Handelspartnerschaften mit Unternehmen aus dem Zarenreich und der späteren UdSSR um ein Kapitel reicher. Ein bedeutender Triebwerkhersteller aus Russland erteilte MAG Boehringer einen großen Auftrag.

Dabei handelt es sich um acht Triebwerksteile aus Titan. Nicht nur ein anspruchsvolles Material, sondern auch – durch die geringen Toleranzen – eine Herausforderung an den Prozess. Bearbeitet wurden die Bauteile auf Maschinen der NG-Baureihe von MAG-Boehringer. Die Anforderungen an die Genauigkeit waren hoch, das heißt die Form- und Lagertoleranzen lagen bei lediglich 15 µm.

Hinzu kam, dass die Teile während der Bearbeitung bis zu vier Mal umgespannt werden mussten. Die Abstimmung der einzelnen Spannungen war so exakt, dass von Anfang an jegliche Fehler vermieden werden konnten, der Prozess technologisch so koordiniert, dass mit möglichst geringem Aufwand das Bearbeitungszentrum schnell und einfach umgerüstet werden konnte. Die Folge: Die Nebenzeiten reduzierten sich erheblich.

Eine wichtige Funktion bei der Bearbeitung übernahm dabei das Spannmittel. Es sorgte für einen stabilen Halt und eine sichere Befestigung der zu bearbeitenden Teile. Mit geringer Radialkraft wurde das Werkstück zentriert und die Mitnahmekraft über die Planspannung realisiert. Dadurch konnte das Teil fest gespannt werden, ohne das Material zu deformieren oder zu beschädigen.

Titan – Herausforderung an die Bearbeitung

Ein wichtiges Merkmal von Titan ist seine hohe Festigkeit bei einem relativ geringen spezifischen Gewicht. Umgangssprachlich ausgedrückt: Es ist so hart wie Stahl und gleichzeitig leicht wie Aluminium. Durch diese Besonderheit sind die Anforderungen an Maschine und Werkzeug besonders hoch.

Titan hat eine weitere unerwünschte Eigenschaft: Es ist ein schlechter Wärmeleiter. Bei Standard-Bearbeitungsverfahren wird jedoch die Wärme über den Span abgeführt, was bei der Titan-Bearbeitung schwierig ist. Daher setzt MAG Boehringer bei der Zerspanung auf beschichtete Hartmetallwerkzeuge, denn nur eine hochwarmfeste Hartmetall-Substrat-Legierung verhindert ein Ausbrechen der Schneide.

Auch eine andere Eigenheit von Titan macht die Zerspanung schwierig: Bei der Bearbeitung weicht der Werkstoff elastisch zurückt, hebt sich später aber auch wieder an. Bei gewöhnlichen Zerspanungsstrategien führt dies zu einer erheblichen und nicht tolerierbaren Maßungenauigkeit.

Um einen solchen Effekt zu vermeiden, wurden sehr scharfe Schneiden eingesetzt. Diese reduzierten die Schnittkräfte derart, dass sie das Material bearbeiteten, ohne dass ein Zurückweichen auftritt. So bestückt erreichten die NG-Bearbeitungszentren – ausgerüstet mit Linearmaßstäben – die geforderten Genauigkeiten bei der Bearbeitung.

Weiterer Meilenstein in der Zusammenarbeit mit russischem Kunden

Für MAG Boehringer bedeutet der Abschluss dieses Projektes einen weiteren Meilenstein in der Zusammenarbeit mit den russischen Kunden. In Göppingen ist man zuversichtlich, dass diesem Auftrag weitere folgen.

Um solche Erfolge einem breiteren Publikum zu vermitteln, präsentiert sich MAG Boehringer auf der Metalloobrabotka, der Leitmesse für die Metallbearbeitung in Russland vom 26. bis 30. Mai 2008. Dort können die russischen Experten auch einen Blick auf die NG-Baureihe und andere Bearbeitungszentren der MAG-Familie werfen. Der MAG-Auftritt in Halle 1, Stand-Nr. 1C10 gibt einen Überblick über das Angebot.

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Jürgen Schreier MM MaschinenMarkt

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