Hilfebörse für japanische Wissenschaftler: „Nippon Science Support Network“ jetzt weltweit vernetzt

Viele japanische Forschungsstätten sind nach der Katastrophe zerstört oder die Stromzufuhr ist unzureichend, so dass in Kühlschränken lagernde jahrzehntelange Forschungsarbeiten unbrauchbar werden. Die Initiative „Nippon Science Support Network“ wurde am 19. März gestartet, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen und um konkrete Hilfe anzubieten.

Die Plattform wurde von einer Gruppe von Berliner Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) gegründet und wird von Programmierern unterstützt (gesamtes Team siehe unten).

„Wir arbeiten in der NMR-Spektroskopie mit vielen japanischen Kollegen zusammen, daher habe ich an ganz persönliche Schicksale denken müssen“, sagt der kommissarische Direktor des FMP, Hartmut Oschkinat. „Ich bin froh, dass die Initiative schnell gehandelt hat und ein großes Angebot für die japanischen Kollegen bereitstellt, damit sie auch im Ausland weiter forschen können. Mittlerweile haben wir Anfragen von Instituten aus aller Welt, ob man das Netzwerk international ausweiten kann“.

Die Akteure der Hilfebörse arbeiten jetzt mit Hochdruck an einer weltweiten Verknüpfung der Partnerinstitute. So ist das „Nippon Science Support Network“ seit heute mit regionalen Initiativen, z.B. in den USA, England und Frankreich vernetzt. Die japanischen Kollegen können nun die Angebote nach Ländern sortiert studieren und von den jeweiligen Anbietern direkt vor Ort betreut werden. Auf japanischer Seite stehen zurzeit noch Aufbauarbeiten und eine Neuorientierung im Vordergrund. Die Webseite wurde jedoch bereits über 5000 Mal von Japan aus besucht und sehr positiv aufgenommen, wie sich aus den Kommentaren ersehen lässt:

„A German plant scientist kindly informed me of this website. In the North-east area of Japan, the damage is really devastating, and some universities and institutes were suffered from serious physical damages even in Tokyo area. Since damage in infrastructure and electric power supply is serious, it will take a time to overcome this situation. So, this initiative is really helpful for many Japanese students and scientists. We are all grateful for your warm-heartedness.” (Hitoshi Sakakibara, Riken Plant Science Center, Japan)

„Die Reaktionen ermutigen uns, ein großes Netzwerk aufzubauen, dass schnell und unbürokratisch handeln kann“, so der Initiator der Hilfebörse, Philipp Selenko (FMP). „Wir verbessern die Website ständig und wollen sie auch gerne mit anderen Hilfsaktionen wie der der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verlinken. Ansonsten gibt es bei uns keine Zwischenvermittlung, die japanischen Kollegen können die Institute direkt kontaktieren“.

Weitere Hilfsangebote können unkompliziert über ein Online-Formular – auf Englisch oder Japanisch – eingetragen werden:

http://www.nipponsciencesupport.net

Weitere Informationen:
Informationen für die Presse finden Sie unter: http://www.nipponsciencesupport.net/press.html

Die Initiative und die Umsetzung der Plattform samt japanischer Übersetzung geht auf folgende Personen zurück: Philipp Selenko (Initiator, Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Sascha Wiswedel (Webdesigner), Steve Goyette (Datenbank-Programmierer), Yasuhiro Murakawa (Wissenschaftler am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) als Übersetzer), Toshiaki Kogame (Wissenschaftler am MDC als Übersetzer), Fred Wouters (Professor, Laboratory for Molecular and Cellular Systems, Zentrum Physiologie und Pathophysiologie, Universität Göttingen als ‘remote beta-tester’ und JAGFOS supporter > JAGFOS = Japanese German Frontiers of Science Program der Alexander von Humboldt Foundation).

Weitere Informationen:
http://www.nipponsciencesupport.net/
http://www.nature.com/nature/journal/v471/n7339/full/471409a.html
http://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/info_wissenschaft_11_15
/index.html
http://bit.ly/Japanspenden-IHP

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Silke Oßwald idw

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