Helmholtz-Wissensplattform Erde und Umwelt

Acht Helmholtz-Zentren sowie weitere Partner beteiligen sich an der Aufgabe, gesichertes Wissen zu Themen wie Wasser, Boden, Klima oder Naturkatastrophen aufzubereiten, um Gesellschaft, Politik und Wirtschaft eine fundierte Zukunftsvorsorge zu ermöglichen.

Die Helmholtz-Gemeinschaft investiert von 2012 bis 2016 zusätzlich 13 Mio. Euro in dieses Portfoliothema. Dabei sollen zunächst die Themenfelder Extremereignisse und Anpassung an den Klimawandel im Fokus stehen.

Die mit Industrialisierung und Bevölkerungswachstum einhergehenden anthropogenen Einflüsse haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verstärkt. Zum einen richten Naturkatastrophen in dicht besiedelten Regionen dramatischere Schäden an, zum anderen bedrohen auch eine Reihe schleichender Veränderungen die Produktivität der Erde. So breiten sich Wüsten aus, Böden verarmen, Gewässer verschmutzen, Wälder werden gerodet, das Klima verändert sich und der Meeresspiegel steigt. Solche Risiken stellen die Menschheit vor völlig neue Herausforderungen. Dennoch ergeben sich auch Chancen, die erkannt werden müssen.

„Die Helmholtz-Gemeinschaft wird nun eine Wissensplattform aufbauen, um Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf die globalen Veränderungen, deren Auswirkungen und Risiken hinzuweisen, mögliche Anpassungsstrategien zu kommunizieren und die einzelnen wirtschaftlichen Sektoren und gesellschaftlichen Gruppen zu beraten“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Der Aufbau einer solchen „Earth System Knowledge Platform (ESKP)“ wird als Portfoliothema von 2012 bis 2016 mit zusätzlichen 13 Mio. Euro gefördert und bindet acht Helmholtz-Zentren ein, die in den Forschungsbereichen Erde und Umwelt und Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr forschen. Darüber hinaus sind sechs Universitäten und der Geoverbund Aachen/Bonn/Köln/Jülich als externe Partner beteiligt.

Der Portfolioantrag stellt den ersten Schritt zu einer umfassenden ESKP dar, der Ausbau wird auch nach dieser Anstoßförderung fortgesetzt. Im vollen Ausbaustadium wird die ESKP Informationen zu einer Vielzahl relevanter Themen bereitstellen, zum Beispiel zu Klimawandel, Extremereignissen wie Erdbeben und Vulkanausbrüchen, Stürmen und Hochwasser, Biodiversität, Wasser, Megacities, fragilen Landschaften und fragilen Ökosystemen. Die ESKP soll das bereits vorliegende Wissen bündeln und aufbereiten, zu Anpassungsstrategien beraten und offene Fragen als Impulse zurück in die Forschung geben, um so gezielt Wissenslücken zu schließen.

Im Katastrophenfall soll die ESKP rasch Informationen bereitstellen, wobei sie sich auf bereits vorhandene Strukturen in den verschiedenen Helmholtz-Zentren stützen kann, zum Beispiel auf das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM), das gemeinsam vom Karlsruher Institut für Technologie und dem Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam betrieben wird. Auch beim Thema Anpassung an den Klimawandel kann die ESKP auf existierende Informationssysteme zurückgreifen, insbesondere auf das Climate Service Center des Helmholtz-Zentrums Geesthacht und die vier Regionalen Klimabüros an Helmholtzzentren.

Koordinierende Helmholtz Zentren:

Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ)
Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG)
Beteiligte Helmholtz-Zentren:
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI)
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – ohne Finanzierung
Forschungszentrum Jülich (FZJ)
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR)
Koordinierende Sprecher:
Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, GFZ
Prof. Dr. Wolfgang Kaysser, HZG
Beteiligte externe Partner:
Universität Potsdam
Geoverbund Aachen/Bonn/Köln/Jülich
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Universitätsbereich
Universität Bremen / Marum
Technische Universität Dresden
Universität Oldenburg
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Zum Hintergrund: Der Portfolioprozess in der Helmholtz-Gemeinschaft
Die Bundesregierung hat den Forschungsorganisationen im Pakt für Forschung und Innovation einen jährlichen Aufwuchs zugestanden, um Zukunftsthemen aufzugreifen, den Nachwuchs zu fördern und das Wissenschaftssystem in Deutschland noch leistungsfähiger zu machen. Aus einem Teil dieses Aufwuchses fördert die Helmholtz-Gemeinschaft nun eine Reihe von Portfolio-Themen, die Expertinnen und Experten aus allen Helmholtz-Zentren in einem groß angelegten Prozess als besonders zukunftsträchtig identifiziert hatten. Von dieser Förderung profitieren auch die universitä¬ren Forschungspartner. Ab der nächsten Förderperiode werden die Portfolio-Themen als Teil der Forschungsprogramme weitergeführt.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 33.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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Thomas Gazlig
Leiter Kommunikation und Medien
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