Satellitenprogramme treiben Digitalisierung voran

Digitalisierung der TV-Haushalte in Deutschland steht kurz vor ihrem endgültigen Durchbruch. Glaubt man einer aktuellen Studie von Goldmedia werden bis zum Jahr 2012 77 Prozent der Haushalte im Primärempfang digitalisiert sein. Der stärkste Treiber dieser Entwicklung sind Satellitenprogramme. Immer mehr davon werden nur noch digital gesendet und das analoge Satellitenangebot verliert zunehmend an Bedeutung bei den Zusehern. Laut Studie sollen 94 Prozent des Satellitenempfangs bis 2012 in der Bundesrepublik digitalisiert sein.

„Zum Jahresende 2006 waren in Deutschland 30 Prozent der TV-Haushalte im Primärempfang digitalisiert. Hinzu kommen TV-Haushalte, die auf dem Zweit- und Drittgerät einen digitalen Empfangsweg nutzen“, erläutert Michael Schmid, Consultant Goldmedia und Studienautor, gegenüber pressetext die aktuelle Situation. Beim digitalen Kabel liegt die Entwicklung noch ein bisschen zurück. Ende des vergangenen Jahres nutzten erst 14 Prozent der Haushalte diese Fernsehoption. Bis 2012 soll aber auch das Kabelsegment einen Digitalisierungsgrad von mehr als 50 Prozent erreichen. „Zentraler Vorteil des analogen TV-Kabels ist, dass jedes Fernsehgerät ohne zusätzliche Settop-Box die Signale empfangen kann. Außerdem ist das analoge Programmangebot im Kabel immer noch attraktiv“, meint Schmid. Durch neue Vermarktungsstrategien der Kabelnetzbetreiber sei hier aber in den letzten Monaten Bewegung in den Markt gekommen und für die Zukunft davon auszugehen, dass sich immer mehr Kabelhaushalte für den digitalen Anschluss entscheiden.

Im Sekundärempfang wird laut Goldmedia-Prognose die Terrestrik weiter an Bedeutung zulegen. Im Zuge der Einführung von DVB-T soll der terrestrische Empfang bis 2010 noch vor dem geplanten Ziel vollständig digitalisiert sein. Ein weiterer Übertragungsweg, der derzeit kräftig wächst, ist IPTV. In der Zukunft wird das Fernsehen via Internet-Protokoll zu einem ernsthaften Konkurrenten für die bereits etablierten Infrastrukturkanäle werden. Für die Verbreitung von digitalen Pay-TV-Programmen wird künftig das Kabel die zentrale Rolle übernehmen, da es besonders in diesem Bereich möglich ist, Kundenbeziehungen aufzubauen, neue Einnahmequellen zu erschließen und attraktive Programme zu vermarkten. Ähnlich gelagert sind die Voraussetzungen auch bei IPTV.

Für die Zukunft sei eine Zunahme von kostenpflichtigen Angeboten zu erwarten. „Denn eine immer größere Programmvielfalt kann künftig nur begrenzt mit Werbeeinnahmen und Transaktionserlösen finanziert werden. Pay-TV wird zu einer zentralen Finanzierungsgrundlage für neue Programmangebote“, so Schmid auf Nachfrage von pressetext. Generell liege Deutschland beim Digitalisierungsgrad im Vergleich zu anderen europäischen Staaten etwa im Mittelfeld. Eine Vorreiterstellung nimmt Großbritannien ein. Ende 2006 waren im Vereinigten Königreich bereits 77 Prozent der TV-Haushalte digitalisiert.

Media Contact

Claudia Zettel pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.goldmedia.de

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