i-mode: mutiger Start in die UMTS-Welt

Während die Mehrheit der Telekommunikationsanbieter noch über technische Probleme bei UMTS nachdenkt, startet E-Plus mit den ersten Handy-Anwendungen durch, die auch beim UMTS-Standard lauffähig sind. E-Plus versucht sich damit als erstes Unternehmen im Info- und Entertainment-Geschäft via Handy. Doch das japanische Erfolgsmodell i-mode lässt sich so einfach nicht auf Deutschland übertragen. Nicht nur, dass man ein neues Handy anschaffen muss: Im Land des Lächelns wurden die Rekordumsätze mit günstigen Unterhaltungsangeboten gemacht. In Deutschland kaum wiederholbar: E-Plus setzt die Kosten höher an, und das Nutzverhalten der Kunden ist anders. „Verfrühte Schadenfreude sollte sich die Branche bei i-mode verkneifen, auch wenn der Dienst womöglich nur schleppend anlaufen wird“, sagt Wilhelm Alms, Vorstandsvorsitzender der Mummert + Partner Unternehmensberatung. „Immerhin gehen wir jetzt einen gewaltigen Schritt auf der Lernkurve, für welche mobilen Inhalte die Deutschen bezahlen wollen.“

Der Dienst i-mode ist Umsatzbringer in Japan. Mehr als 30 Millionen Japaner haben i-mode zum Riesenerfolg des dortigen Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo gemacht: Schon morgens in der U-Bahn nutzen sie Spiele-, E-Mail und Infotainment via Mobiltelefon. Der Dienst i-Mode macht‘s möglich – und weil i-mode eigentlich auf die in Europa üblichen GSM-Funknetze aufbaut, träumen findige Mobilfunker schon lange davon, die Erfolgsstory bei uns zu wiederholen. Nach einer Studie von Jupiter Research ist der M-Commerce-Umsatz in Japan mit mehr als 400 Millionen Dollar fast 30 Mal höher als in Europa.

1.800 offizielle i-Mode-Webseiten in Japan. i-mode startet am 16. März mit einem schmalen Angebot an Inhalten. Schneller Zuwachs ist entscheidend für die neue Technik: Die Vielzahl an Angeboten hat in Japan den Umsatz gebracht. Dort bieten NTT-DoCoMo-Partner 1.800 offizielle Webseiten an, weitere 40.000 Webseiten verfügen über eine i-Mode-Optionen. Außerdem stehen Serviceleistungen zur Verfügung wie mobile Bankgeschäfte, Restaurant- und Ticketreservierungen. Spiele und die Möglichkeit, bunte Bilder zu verschicken, machen i-Mode bei Teenagern beliebt. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es zum Start etwa 60 Anbieter mit 500 Seiten.

i-mode in Deutschland teuerer als in Japan. Der Clou an i-mode sind in Japan die moderaten Kosten: monatliche Grundgebühr umgerechnet weniger als 3 Euro, eine E-Mail kostet nicht einmal 10 Cent. In Deutschland wird es mit 18 Cent für das Verschicken einer kurzen Mail (max. 1000 Zeichen) etwa doppelt so teuer. Auch die meisten Inhalte-Dienste, so genannte Content-Channels, sind kostenpflichtig: Wer auf einen Hotelführer zugreifen will, zahlt zwei Euro monatlich und einen Cent je übertragenem Kilobyte Daten.

Media Contact

Jörg Forthmann Presse- und Öffentlichkeitsarbei

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien

Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer