Die Schätze der Chemnitzer Uni-Bibliothek

Angela Malz, Mitarbeiterin der Chemnitzer Universitätsbibliothek, präsentiert einige der historischen Bücherschätze der TU. <br>Foto: TU Chemnitz

Das älteste Buch: die „Ars grammatica“ aus dem Jahre 1551

Etwa 1.140.000 Bände, Bücher und Zeitschriften stehen aufgereiht in Hunderten von Regalen in der Universitätsbibliothek der TU Chemnitz. Um das gesamte Bücherrepertoire wenigstens einmal gesehen zu haben, müsste ein Leser 39 Kilometer zurücklegen, wenn man vom Durchschnittswert von 29 Büchern pro laufendem Meter ausgeht. Außerdem stehen für die Nutzer insgesamt 10,5 Millionen Patente und 94.473 Normenschriften zum Stöbern bereit. 16.024 Leser verzeichnete die „Uni-Bibo“ bei der letzten Erfassung Ende 2001. Und mit 669.851 Entleihungen nähert man sich langsam aber sicher der Millionengrenze. Doch nur wenige Leser kennen sie – die wirklichen „Schätze“ der 166 Jahre alten Bücherei.

Älteste Rarität von 1551

Das älteste Buch der Chemnitzer Unibibliothek stammt aus dem Jahre 1551. Es ist die „Ars grammatica“ von Flavius S. Charius in der Ausgabe durch den Chemnitzer Georgius Fabricius (1516-1571), der ab 1546 Rektor der Königlichen Schule zu Meißen war und 1570 geadelt wurde. Weitere Exemplare kann man nach gegenwärtiger Verzeichnung historischer Buchbestände lediglich in der Münchner Staatsbibliothek und der Königlichen Bibliothek in Brüssel finden. Der Wert des Buches wird derzeit auf etwa 1.300 Euro geschätzt.

Das Stundenbuch Ludwigs von Orleans

Das Stundenbuch wurde im Auftrag des Herzogs Ludwig von Orleans, des späteren Königs von Frankreich Ludwig XII. erarbeitet und im Jahre 1490 vollendet. Besonders hervorzuheben sind die Fülle und Schönheit der Illuminationen, die es aus der Fülle der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Frankreich geschaffenen Horatien hervorhebt. Das in Chemnitz vorliegende Stundenbuch ist ein Faksimiledruck der in der Staatlichen Öffentlichen Saltykow-Stschedrin-Bibliothek Leningrad aufbewahrten Weltauflage. Zum Verkauf gelangten 1.000 arabisch nummerierte Exemplare. Der im Besitz der Hochschulbibliothek befindliche Faksimiledruck hat die Nummer 647.

Jacob Leupolds „Theatrum Machinarum“

Eine weitere Kostbarkeit ist das grundlegende und unverändert bedeutungsvolle Werk „Theatrum Machinarum“ des Leipzigers Jacob Leupold, das überwiegend in der Originalausgabe ab 1724 in der Chemnitzer Universitätsbibliothek eingesehen werden kann. Leupolds acht Foliobände sind mit 436 Kupfertafeln ausgestattet. Die Abbildungen machen das Funktionieren der Maschinen durch Aufschneiden und Zerlegen deutlich. Das Spektrum reicht von einfachen Mechanismen wie Hebel oder schiefe Ebene bis zu Dampfpumpen, Rechenmaschinen oder Maschinen im Wasserbau.

Weitere Informationen erteilt Angela Malz, Telefon (03 71) 5 31 – 17 81, E-Mail Angela.Malz@bibliothek.tu-chemnitz.de

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Dipl.-Ing. Mario Steinebach idw

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